Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft kämpft weiter um ihr Überleben: Letztes Jahr wurde Insolvenz angemeldet, dann kam die Neugründung, Anfang dieses Jahres dann die Premiere des Ensemble-Programms „Abgespeckt“, allerdings nicht in den eigenen Räumlichkeiten, dem sogenannten „Laden“ in München Schwabing, sondern als Gast im Silbersaal des Deutschen Theaters. Zuletzt sorgte für Unruhe, dass Geschäftsführer Christian Schultz seinen Job quittiert hatte. Eine von dessen wichtigsten Aufgaben, die seither brach lag: die Programmgestaltung.
Nun haben die aktuellen Gesellschafter der Lach- und Schieß, Ulrich Spandau und Münchens Ex-OB Christian Ude, einen Nachfolger präsentiert: den Musikkabarettisten André Hartmann, der kurioserweise auch schon als Ude-Double beim Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg zu erleben war.
Gut vernetzt in Kabarettszene
Für den Job als künstlerischer Leiter wird Hartmann, Jahrgang 1976, allerdings nicht als Ude-Kopie gebraucht, dafür muss er andere Qualitäten einbringen. Wünschenswert wären Erfahrung im Buchen anderer Künstler und beim Erstellen eines Spielplans zum Beispiel. Die kann Hartmann nicht wirklich vorweisen, aber als Teil der Kabarettszene ist er gut vernetzt. Das ist sicher ein Vorteil. Bei seiner Vorstellung machte André Hartmann die obligatorische Verbeugung vor Lach- und Schieß-Urvater Dieter Hildebrandt und erklärte, er wolle mit großem Engagement „ein Kulturprogramm zusammenstellen, das feinen Wortwitz, politischen Hintergrund, Sozialkritik und hohes sprachliches Niveau (…) in herausragender Darbietungsform auf die Bühne bringt.“