„Er war wie Superman im wahren Leben“, sagt Schauspieler Samuel L. Jackson im Film. Wie Ed Moses hat auch er das Morehouse College besucht. Vor der Uni für die schwarze Elite steht eine Statue von Absolvent Martin Luther King. Regisseur Spike Lee war im Jahrgang unter Moses und erzählt in der Doku: „Als er es geschafft hatte, sind alle auf den Zug mit aufgesprungen. Weil er ein Morehouse Man ist. Spitzenleistungen, dafür sind wir bekannt. Spitzenleistungen.“
Zahlreiche Privataufnahmen
Eine klassische Aufsteigergeschichte bietet Moses nicht. Er kommt aus einem privilegierten Elternhaus: die Mutter Lehrerin, der Vater Schulleiter und Militärmann. Neben dem Weihnachtsbaum patrouillieren Moses und seine Brüder mit Helm, Nachtsichtgerät und Spielzeuggewehr.
Bereits Anfang der 1960er läuft die private Videokamera im Hause Moses. Ein Geschenk für diesen Film. Sie zeigt, wie der schmächtige Ed, Typ Steve Urkel aus der Sitcom „Alle unter einem Dach“, mit Hund und Brüdern durch den Garten tollt. Schon damals, so erzählt Moses bei einem Besuch des alten Familienanwesens, sei er immer über eine Hecke gesprungen, die sein Vater gepflanzt hatte.
Beeinflusst von Tommie Smith und John Carlos
Es ist eine unbeschwerte Kindheit. Die Morde an Malcom X, an Martin Luther King, aber auch die Black-Panther-Bewegung und die erhobenen Fäuste der Sprinter Tommie Smith und John Carlos auf dem olympischen Podest von 1968 – Moses sieht das alles vor dem Fernseher: „Erst später, als ich Tommy und John kennenlernte, hab ich die ganze Geschichte und die Zusammenhänge verstanden. Aber mit 13 hab ich nicht weiter darüber nachgedacht. Wir fanden es einfach nur toll und haben auf eine Gelegenheit gewartet, es ihnen gleichzutun.“