Propaganda sei halt fester Bestandteil von Putins Kriegsführung, meinten einige Blogger [externer Link], wobei schon lange nicht mehr nicht klar sei, was leere Drohung und was ernsthafte Absicht sei. Sie fordern „tägliche Vergeltungsmaßnahmen“ für ukrainische Drohnen-Angriffe, Russland dürfe keinesfalls „den Schwanz einziehen“.
„Deutschland sollte Unmut zu spüren bekommen“
Ultra-Patriot und Kriegsblogger Juri Barantschik (75.000 Follower) unterstützte Simonjan, wenn auch weniger martialisch [externer Link]: „Manchmal kommt in der Geopolitik der Moment, in dem es notwendig ist, die diplomatischen Debatten zu beenden und ohne viele Worte mit aller Kraft darauf hinzuwirken, zu einem konstruktiven Dialog zurückzukehren.“
Wenn irgendetwas, das einem Taurus ähnele, auf Russland zufliege, „egal wie viele bestickte Hemden [ukrainische Nationaltracht] darüber drapiert“ seien, solle Deutschland den russischen Unmut zu spüren bekommen: „Auf einer verständlicheren Ebene als einer diplomatischen Note oder einem lautstarken Protest. Na ja, natürlich nur, wenn wir das dann noch können.“
„Nach Putins Sturz wird ihr Leben die Hölle“
Der Simonjan kürzlich verliehene Orden habe sie „offenbar so sehr beflügelt“, dass sie bereit sei, Putin zuliebe die Welt in eine nukleare Katastrophe zu treiben, so ein weiterer Kommentator [externer Link]: „Sie ist festgekettet auf der Kommandobrücke des Schlachtschiffs namens ‚Putins Armee‘. Wenn es untergeht, wird sie alles verlieren. Für eine Propagandistin macht es kaum einen Unterschied, ob die Welt zu nuklearer Asche zerfällt oder ihr Leben nach Putins Sturz die Hölle wird.“
Russische Leser fragten sich [externer Link] konsterniert, was mit Simonjans Verstand los sei: „Ja, verüben wir Selbstmord, um dem Feind eins auszuwischen.“ Ein anderer meinte ironisch: „Ich kann es mir bildlich vorstellen. Diejenigen, die entscheiden, welches Land Russland angreift, sitzen in ihrem Moskauer Büro. Und so diskutieren sie hin und her, und Simonjan kommt herein: ‚Diskutiert ruhig weiter, lasst euch nicht ablenken, ich setze mich einfach in die Ecke und höre zu.‘ Sie hat also gelauscht und erzählt uns jetzt alles: Was für ein tolles Mädchen!“
„Macht keinen Spaß mehr“
Hoffentlich werde im Atombunker noch Platz für Simonjan sein, meinte ein Leser der St. Petersburger Zeitung „Fontanka“ sarkastisch. „Der Mut all dieser Kommentatoren beruht darauf, dass sie nicht selbst in der Grenzregion leben und nicht am eigenen Leib erfahren, wie sich das anfühlt, sonst würden sie anders reden. Das macht keinen Spaß mehr, sondern ist nur noch beängstigend“, hieß es in einem weiteren Beitrag in dem Blatt.