Zwei Filme stechen heuer aus der Flut der Produktionen, die Woche für Woche in die Kinos kommen, heraus. Und es sind beide die jeweils dritten Teile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Was sie gemeinsam haben: In ihrem Besucherspektrum sind sie jeweils die absoluten Spitzenreiter. Da ist zum einen in der Kinder- und Jugendsparte der Film „Die Schule der magischen Tiere 3“ von Regisseur Sven Unterwaldt, eine weitere Verfilmung auf der Basis der gleichnamigen Romanreihe von Margit Auer.
Schon die ersten beiden Teile dieser Verfilmungen lockten das jugendliche Zielpublikum in Scharen in die Kinos und waren das, was man in der Branche „Publikumsmillionäre“ nennt. Also Filme, die die für den deutschen Kinomarkt wesentliche, magische Schallmauer von mehr als einer Million Besucher übertreffen. Und über 2,5 Millionen Besucher haben Teil drei der magischen Tiere bisher gesehen, mit dem Weihnachtsgeschäft dürfte dies voraussichtlich noch Richtung drei Millionen gehen.
Das Geschäft mit der Fortsetzung
Dorothee Erpenstein, die einflussreiche Geschäftsführerin der bayerischen Filmförderung FFF, die weit über 40 Millionen Euro Fördergeld pro Jahr vergibt, hat auch diese Produktion gefördert und zeigt sich sehr zufrieden: „Die Umsetzung der Geschichte ist sehr gelungen, das Schauspielerensemble macht einen hervorragenden Job. Die Geschichte bietet der Fantasie sehr viel Stoff.“ Zudem greife der Film auf sehr feinsinnige Weise Themen auf, die Kinder und Jugendliche beschäftigen: soziale Fragen, familiäre Probleme.
Neben der Produktionsfirma, dem Verleih und den Förderern sind natürlich vorrangig die Kinobetreiber glücklich über die Zahlen. So wie etwa Christian Pfeil, der neben dem Monopol, dem Arena und dem Rio Kino in München noch zahlreiche andere Kinos in Ost und West betreibt. Seine Analyse für den Erfolg des Films in dem sonst oft schwierigen Kinder- und Jugendfilmspektrum: „Es gibt ein Kinderprogramm, wo die Eltern entscheiden, was die Kinder sehen. Aber bei ‚Die Schule der magischen Tiere‘ wollten dann die Kinder, die mit ihren Eltern den ersten und den zweiten Teil gesehen haben, die wollten dann da hin ins Kino.“
Konsument weiß bei Fortsetzung, was ihn erwartet
Und natürlich komme noch hinzu, so Christian Pfeil, dass man als Konsument weiß, was man bekommt, wenn man in eine Fortsetzung eines bereits vertrauten Stoffes geht. Die US-amerikanischen, großen Studios haben dies jahrelang vorgemacht, von „Star Wars“ über „Herr der Ringe“ bis hin zum Marvel Universum. Das dürfte auch das Erfolgsgeheimnis hinter dem zweiten Kino Überflieger des Jahres 2024 sein. Auch hier handelt es sich um den dritten Teil einer Story, allerdings einer nicht jugendfreien.
Viel Publikum durch Social Media
Der Horrorschocker „Terrifier 3“ von Regisseur Damian Leone konnte bis jetzt in Deutschland über 550.000 Besucherinnen und Besucher in den Kinos auf sich verbuchen. Damit ist die Bundesrepublik nach den USA, woher der Film stammt, das zweiterfolgreichste Territorium weltweit. Der dritte Teil der Story rund um den blutrünstigen Schlächter mit der blutverschmierten Clownmaske und Nikolausmütze, der seinen verzweifelten Opfern mit Kettensäge und Hackebeilen auf den Leib rückt, ist eine diese erstaunlichen Erfolgsgeschichten, wie sie ab und an auf dem weltweiten Kinomarkt passieren.
„Terrifier 3“ erzielte über 50 Millionen Dollar Umsatz
Die Produktionskosten stehen hierbei in keinem Verhältnis zum eingespielten Ergebnis. So führte der Film um den perversen Serienkiller und seine bestialischen Tötungs-Choreografien bereits am ersten Wochenende in den USA mit fast 19 Millionen Dollar Umsatz das Box-Office-Ranking an – als erfolgreichster Film der USA, weit vor Mainstream-mehrheitsfähigen Filmen wie etwa „Der wilde Roboter“, „Beetlejuice, Beetlejuice“ oder dem zweiten Teil von „Joker“ mit Joaquín Phoenix – und steht nun bei über 50 Millionen Dollar Umsatz.
Der deutsche Verleiher der cineastischen Schlachtplatte, Oliver Fink, Geschäftsführer von Tiberius Film, ist mehr als zufrieden und verweist auf die Marketingstrategie. Der Film sei in den sozialen Medien „viral“ gegangen, weil zum Beispiel Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Reaktionen aus den Kinos heraus gepostet hätten. Kinobesuch als Mutprobe sozusagen.