Seit 2011 schaut „Black Mirror“ in die Zukunft unserer schönen neuen Welt und setzt sich mit Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, soziale Medien oder staatliche Überwachung auseinander. Wo führt das alles hin? Diese Frage steht auch in den neuen sechs Folgen der siebten Staffel im Mittelpunkt.
Gefangen als digitaler Klon
Als Anthologie-Serie erzählt „Black Mirror“ in jeder Folge eine eigene, abgeschlossene Geschichte mit jeweils unterschiedlichen Figuren in wechselnden Settings. In der neuen Staffel wird jetzt erstmals eine alte Folge aufgegriffen und fortgesetzt. Die Episode „USS Callister“ mit den Schauspielern Jesse Plemons (bekannt aus „Breaking Bad“) und Cristin Milioti („How I Met Your Mother“) handelt von einem VR-Computerspiel, in das sich Menschen hineinbegeben können, um in einer Star-Trek-ähnlichen Welt ein Raumschiff zu befehligen. Allerdings sind nicht alle Spieler freiwillig dort. Die Programmierer des Spiels haben digitale Klone, also echte Menschen, im Spiel eingesperrt.
Ein typisches Black-Mirror Szenario, das jetzt seine Fortsetzung findet und dabei Fragen nach Machtmissbrauch im Cyberspace, nach Fortschrittsgläubigkeit, Weltenflucht und Identität aufwirft. Gleich mehrere Folgen der neuen Staffel beschäftigen sich mit Computersimulationen, Mind Copying und der Verschmelzung von Technik und Leben. Das sind Kernthemen der Serie, die sie so erfolgreich und beliebt gemacht haben.
Leben in alten Erinnerungen
Das Erfolgsrezept von „Black Mirror“ ist die Mischung von Science-Fiction und Realität. Die Serie schafft es dabei, dystopische Zukunftsszenarien so zu zeigen, dass wir glauben, das Gezeigte könnte schon morgen in unserer Gegenwart passieren. Das ist oft sehr drastisch, aber eben immer so gemacht, dass es sehr real und mehr wie Science denn Fiction wirkt.
In einer der neuen Folgen geht es um eine Software, die es ermöglicht, dass Menschen alte Fotos und Erinnerungen betreten können; in einer anderen Folge um ein Unternehmen, das die Gehirne von Menschen kontrolliert und kommerzialisiert – Gesellschaftskritik ala Aldous Huxley oder George Orwell. Nachdem die vorherige Staffel sechs mehr auf Horror und Gruseln gesetzt hatte, und damit Fans wie Kritiker eher enttäuscht hatte, kehrt die neue Staffel wieder zu den Wurzeln zurück: Dystopie und Technik.