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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Mögen Sie Ihre Bratwurst lieber evangelisch oder katholisch?
Kultur

Mögen Sie Ihre Bratwurst lieber evangelisch oder katholisch?

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Die Bratwürste in der Landmetzgerei Strobel haben eine Konfession. Nebeneinander liegen sie in der Kühltheke in der Metzgerei von Stefanie Strobel und ihrem Mann, in Selbitz im Landkreis Hof. Als eine Kundin „Bradwöschd“ bestellt, fragt Stefanie Strobel darum: „Welche mach ma‘ denn?“

Inhaltsübersicht
Konfession prägt KörnungUrsprung ungeklärtKonfession nicht der einzige FaktorEvangelischem Pfarrer schmeckt auch katholische WurstKann eine Nonne die Konfession am Gaumen erkennen?

Konfession prägt Körnung

„Die evangelische Bratwurst ist eine ganz grobe Bratwurst“, erklärt Stefanie Strobel. „Das Brät ist nur durch den Fleischwolf gedreht.“ Dazu kommen Gewürze wie Majoran. Die groben einzelnen Fleischstücke schimmern durch den Darm. „Die katholische Bratwurst ist eine ganz feine Bratwurst“, sagt Stefanie Strobel und zeigt auf die Würste daneben. Sie sind dünner und heller.

Die Bratwurst ist in Franken heilig. Und überall eben ein bisschen anders – je nachdem, ob der Ort evangelisch oder katholisch geprägt ist. Die Regionen um Bamberg und Würzburg sind mehrheitlich katholisch. Rund um Coburg und im Frankenwald sind die meisten evangelisch.

Ursprung ungeklärt

Mit der Geschichte der fränkischen Bratwurst und ihrer Konfession kennt sich Christian Boseckert aus. Er ist Historiker und Heimatpfleger in Coburg. Im späten Mittelalter und zur Zeit der Reformation gab es überall in Franken die grobe Bratwurst. Doch dann haben sich Unterschiede herausgebildet.

„Man assoziiert die fein gekutterte Bratwurst als typisch katholisch, weil sie hochwertiger ist“, sagt Boseckert. Denn gerade in der Barockzeit schätzen die Katholiken Pomp. „In den protestantischen Gebieten hat man eher grob gekuttert. Heute sagt man: Eine grobe Bratwurst passt mehr zu Pietisten.“

Ob sich diese Unterschiede schon kurz nach der Reformation konfessionsentsprechend gebildet haben oder man den Zusammenhang erst im vergangenen Jahrhundert konstruiert hat, lässt sich nicht sicher sagen. Tatsache ist: Wer heute durch Franken reist, kann die Konfessionsgrenzen zum Teil nachvollziehen, ohne auch nur eine einzige Kirche zu besuchen. Man muss nur in die Metzgereien gehen.

Konfession nicht der einzige Faktor

Doch nicht überall sind Konfession und die lokal bevorzugte Wurst deckungsgleich. Neben der Konfession veränderten auch wirtschaftliche Faktoren die Bratwurst, so Boseckert.

Ein Beispiel: Durch die boomende Textil- und Porzellanindustrie wurde der Frankenwald in den Jahren um 1800 eine reiche Region. Und man konnte sich dort die teurere Herstellung einer feineren Wurst leisten. Bis heute ist rund um das evangelische Hof darum die feine katholische Wurst typisch.

Evangelischem Pfarrer schmeckt auch katholische Wurst

Genau wie in Selbitz, wo es brutzelt und zischt. Metzgerin Stefanie Strobel legt ein Paar grobe Evangelische neben ein lokal typisches feines katholisches Paar auf den Grill. Und sie legt noch ein drittes Paar dazu. „Wir haben noch eine Bratwurst, die ist so eine Mischung aus feinem und grobem Brät“, sagt Stefanie Strobel. „Die haben wir ökumenische Bratwurst genannt.“

Gerald Zimmermann ist zum Testessen gekommen. Er ist Franke und evangelischer Pfarrer in Selbitz. Beste Qualifikation zum Konfessionswurst-Sommelier. Der erste Biss geht in die katholische Wurst. „Man lässt sich’s auf der Zunge zergehen“, sagt Zimmermann und schnell ist sie verputzt. Dann probiert Pfarrer Zimmermann die evangelische und ökumenische Variante. Welche ist die beste? „Das ist schwierig zu beurteilen, weil bei allen die Würzmischung gut ist“, sagt Zimmermann. „Da muss ich gar nicht theologisch so tief reflektieren, was den Geschmack anbelangt. Man beißt rein und es schmeckt halt, gell.“

Kann eine Nonne die Konfession am Gaumen erkennen?

Die Würste schmecken auch Schwester Sandra von den Eucharistinerinnen aus Oberkotzau. Sie kennt die Konfessionsunterschiede der Bratwurst bisher nicht – versucht sich aber theologisch herzuleiten, welche Wurst welche ist. „Die eine ist würzig, kräftig, sich sofort entfaltend. So wie die unmittelbare Begegnung mit Jesus Christus in der Bibel, da wo sofort die ganze Fülle ist. Das müsste die Evangelische sein“, sagt Schwester Sandra. „Katholisch ist für mich eher das zarte Erspüren. Da entfaltet sich alles ein bisschen später. Dazu würde die feine Wurst passen.“ Mit ihrem Tipp liegt Schwester Sandra absolut richtig.

Ob evangelisch, katholisch oder ökumenisch. Das Geschmacksfazit der Jury lautet: Es ist wurscht.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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