Schwarz-weiß ist das Mosaik, mit dem Freddie Mercury jetzt in München geehrt wurde, nur auf den ersten Blick. Der im italienischen Friaul ausgebildete Künstler Franco Notonica verweist darauf, dass er Steinchen verwendet habe, die im Sonnenlicht in allen Regenbogenfarben schimmern, je nach Blickwinkel und Wetterverhältnissen.
Bunt war das Leben von „Queen“-Frontmann Mercury ja in jeder Hinsicht, vor allem während seiner Münchner Jahre von 1979 bis 1985. Damals genoss er das Nachtleben an der Isar in vollen Zügen, lebte zeitweise mit Schauspielerin Barbara Valentin zusammen, hatte zahlreiche schwule Affären und produzierte in den Musicland-Studios mehrere Songs („Another One Bites the Dust“, „I Want to Break Free“), unterstützt von Ton-Ingenieur Reinhold Mack, der auch bei der Enthüllung des Mosaiks anwesend war.
„Was für die Ewigkeit“
Eigentlich wollten die Geldgeber und „Queen“-Fans Herbert Hauke, Hotelier Dietmar Holzapfel und Buch-Autor Nicola Bardola („Mercury in München: Seine besten Jahre“) ein Standbild von Mercury in der Münchner Reichenbachstraße aufstellen. Hauke, jahrelang Leiter des örtlichen Rockmuseums im Olympiaturm, konnte sich sogar vorstellen, den Sänger als „Brunnen-Buberl“ zu würdigen oder dauerhaft an die Bar des Hotels „Deutsche Eiche“ zu setzen, wo er gern nachmittags „frühstückte“, und zwar recht deftig. Knödel allerdings bezeichnete der Künstler unwillig als „fucking balls“ und beschränkte sich lieber auf Schweinsbraten, Haxe oder Bier-Brotsuppe, wie sich Weggefährten erinnern.
Letztlich wurde es kein Standbild, sondern ein Mosaik an der Hotel-Fassade, eine Kunstform für die „Ewigkeit“, wie Dietmar Holzapfel unter Verweis auf antike Vorbilder dem BR sagte. Allerdings sind die Steinchen auf einer Alu-Platte angebracht, die an der Hotel-Fassade verschraubt ist, sodass das Bild bei Bedarf unkompliziert abgenommen werden könnte.