Die temporäre Arena für Adele im vergangenen Jahr war bereits ein Vorbote, nun ist es offiziell: Der internationale Großkonzern Live Nation ist Teil des neuen, permanenten Konzertlocation-Projekts namens „Munich Arena“ auf dem Gelände des Münchner Flughafens bei Freising. Der Konzertveranstalter gab am Donnerstag bekannt, dass er eine „langfristige strategische Partnerschaft“ mit der Arena eingegangen sei.
Live Nation betreibt und besitzt bereits zahlreiche Veranstaltungsorte weltweit, etwa den „Ziggo Dome“ in Amsterdam, die 3Arena in Dublin oder die Royal Arena in Kopenhagen. Die auf dem Flughafengelände geplante Multifunktionsarena, hauptsächlich konzipiert für Livekonzerte, soll Platz für etwa 20.000 Besucher bieten und bereits 2029 fertig sein. Außerdem soll ein Hotel und ein Parkhaus entstehen.
„Munich Arena“: Konkurrenz für die Olympiahalle?
Die stadteigene Münchner Olympiahalle, bisher der Hauptaustragungsort für große Konzerte, hätte damit eine Konkurrenz. Zwar nicht in München selbst, aber in unmittelbarer Nachbarschaft. Sie fasst lediglich um die 15.000 Besucher. Die Stadt hatte im Vorfeld versucht, den Verkauf des Grundstücks auf dem Flughafen zu verhindern, wurde aber vom Freistaat überstimmt.
„Der rekordverdächtige Adele-Auftritt im letzten Sommer hat gezeigt, wie sehr die Menschen in München und der Umgebung Live-Musik lieben und wie groß das Potenzial der Region ist“, sagte ein Live-Nation-Verantwortlicher mit der Job-Bezeichnung „President Venues“ in einer gemeinsamen Mitteilung von Live Nation und den Projekt-Verantwortlichen. Die Arena werde „eine Schlüsselrolle dabei spielen, neue und aufregende Events nach Bayern zu bringen“. Bisher war etwa jedes fünfte, teilweise jedes vierte Konzert in der Olympiahalle von Live Nation ausgerichtet worden. Bundesweit war der Olympiapark im vergangenen Jahr die besucherstärkste Konzert-Location.
„Neues Zeitalter“
Auch Marek Lieberberg, Geschäftsführer der Live Nation GSA wird zitiert: Die neue Arena läute „ohne Übertreibung ein neues Zeitalter“ ein und werde „eine neue notwendige Konzert- und Entertainment-Erfahrung, die den komplexen Bedürfnissen von Besuchern und Stars in jeder Hinsicht gerecht wird.“
Die städtische Olympiapark-Gesellschaft ist weniger begeistert. In der Süddeutschen Zeitung verglich ein Sprecher der Gesellschaft die Ankündigung mit dem Auszug des FC Bayern aus dem Olympiastadion: „Natürlich ist das eine ernste Konkurrenz“, gibt er dort zu, „aber wir arbeiten seit Längerem an einem Konzept, wie die Olympiahalle künftig bespielt werden kann und wie wir insgesamt weiter gute Besucherzahlen erzielen können“.