Ansonsten aber lehrt die Ausstellung: gute Gestaltung gibt es überall, unter industriell hergestellten Alltagsgegenständen aus Kunststoff genauso wie bei mundgeblasenen Glasunikat. Beispielhaft dafür stehen 2 Stühle: Ein Inuit-Hocker aus Walfischknochen und Lederschnüren, die Füße wie mit kleinen Fellschühchen umwickelt, und direkt daneben ein 3D-gedruckter Kunststoffstuhl.
Insgesamt umfasst das Haus mehr als 20 Sammlungsgebiete: Möbel, Keramik, Glas, Graphikdesign, Computer, Fahrzeuge, Fotografie, Design aus der DDR oder auch japanisches Kunsthandwerk – in der Ausstellung vertreten durch eine Reihe irrwitzig geformter Pinsel.
Gutes Design kennt keine Grenzen
Selbstverständlich wurde von Anfang an international gesammelt: Ein früher iMac von 1998 ist hier genauso zu sehen wie eine Erstausgabe von Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ oder Kaminaufsätze aus England. „1925 ist schon der erste Direktor nach Paris gefahren und hat dort eingekauft, englische Stoffe zum Beispiel oder skandinavische Möbel.“
Die Neue Sammlung ist heute das älteste und größte Designmuseum der Welt. Wichtiger als solche Superlative aber ist die Qualität der Objekte. Und von der kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Die Ausstellung „100 Jahre – 100 Objekte“ in der Neuen Sammlung in der Pinakothek der Moderne in München ist ab sofort und bis Mai 2027 zu sehen.