Auch das versteigerte Kirchner-Gemälde war rund 80 Jahre lang Teil einer Privatsammlung in Baden-Württemberg gewesen. Dass das Bild überhaupt den Weg in eine Versteigerung fand, ist eine kleine Kunstsensation, denn sein Verbleib war jahrzehntelang ungeklärt. Bis es wieder auftauchte, war es ausschließlich als Schwarz-Weiß-Abbildung bekannt.
Wo genau kam der Kirchner jetzt her?
Wo genau das Gemälde wann war, wollen Experten derzeit noch herausfinden. Klar ist nach Angaben des renommierten Münchner Auktionshauses nur, dass es kurz nach seiner Entstehung ausgestellt wurde – und dann in den 1920er-Jahren noch einmal. Davon existieren laut Ketterer Bildaufnahmen. Kirchner selbst habe das Bild mehrfach fotografiert. Zum letzten Mal ausgestellt wurde „Tanz im Varieté“ Ende 1923 in Berlin. Danach verloren sich die Spuren, und das Bild verschwand aus der Öffentlichkeit.
Das 120 mal 145 Zentimeter große Werk ist „eines der außergewöhnlich großformatigen Bilder im Werk Kirchners“, schrieb das Auktionshaus bei der Ankündigung der Versteigerung. Der Expressionist Kirchner habe damit seine Faszination für den Tanz verarbeitet.
Kirchner und Ketterer – das passt
Ketterer in München zählt zu den zehn umsatzstärksten Auktionshäusern der Welt. BR-Kunstmarktexperte Stefan Mekiska bescheinigt dem Unternehmen große Kompetenz vor allem beim deutschen Expressionismus, insbesondere bei Werken der Künstlergruppen „Die Brücke“ und „Blauer Reiter“. Gerade beim Brücke-Künstler Kirchner sei Ketterer weltweit führend, so Mekiska.
Mit Informationen der dpa.