Bauen, bauen, bauen, lautet seit Jahren das Mantra der Bundesbauminister und -ministerinnen. Allerdings darf man manchmal auch fragen: Wie denn gebaut werden soll, mit welcher Qualität, welchen stadtplanerischen oder auch ästhetischen Ideen, mit welchen ressourcen- und klimaschonenden Ansätzen?
Beispiele gibt es: Seit Jahren lädt die Bayerische Architektenkammer am letzten Juni-Wochenende zu den „Architektouren“ ein, so auch in diesem Jahr.
Vom Obdachlosenheim bis zu Schulneubauten
Interessierte können wieder ausgiebig touren und ausgesuchte Projekte in ganz Bayern besuchen. Wer sich nicht allein auf den Weg machen will, kann sich auch für eine der Architektur-Bustouren anmelden. Besichtigen lassen sich unter anderem Schulneubauten, Denkmalsanierungen, soziale Wohnungsbauten, Obdachlosenheime, Gewerbehöfe, sogar ein Beichtstuhl und ein Theateraufzug sind im Angebot. Hier einige Beispiele aus München, Niederbayern und Franken.
München: „wagnisWest“ – grüne Insel in der Großstadt
Im Münchner Westen ist zum Beispiel mit dem Genossenschaftsprojekt „wagnisWest“ ein besonderer Wohnblock entstanden, eine Art urbanes Haufendorf mit fünf holzverkleideten Punkthäusern, zwischen drei und sechs Stockwerken hoch, mit Laubengängen und Dachbegrünungen. Mit Gemüseanbau in Hochbeeten auf der Gemeinschaftsterrasse und extensiver Dachbegrünung für den Wasserkreislauf.
Pfeffenhausen: Neugotischer Beichtstuhl
Bei den „Architektouren“ trifft man allerdings nicht nur auf zukunftsgewandte Wohn-Utopien: Im niederbayerischen Pfeffenhausen im Kreis Landshut lässt sich ein neugotischer Beichtstuhl besichtigen. Dort könne man „Beichten neu erleben“, heißt es auf der Website der „Architektouren“. Vielleicht reicht aber auch ein Blick von außen.