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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Wie eine Metrostation in einem Münchner Museums-Keller landete
Kultur

Wie eine Metrostation in einem Münchner Museums-Keller landete

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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4 min. Lesezeit
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An über einhundert Stellen sieht Paris seit 120 Jahren einfach typisch aus. Die Passanten müssen über eine etwa fünf Meter breite Treppe zur Metro hinunterlaufen. Aber der Eingang zu dieser modernen Form des Menschentransports ist viel spektakulärer als anderswo auf der Welt: Der Abgang ist an drei Seiten von einer kunstvoll geformten Eisenguss-Balustrade gesäumt. Filigrane Metallhalme umfassen graue Schilde. Zwei der Eisenstängel schießen sogar etwa fünf Meter in die Höhe. Sie sind zur Mitte gebeugt wie Pflanzen. Und an ihrer Spitze hängen schließlich zwei rote Blüten, Lampen aus Glas, beziehungsweise inzwischen meist aus Kunststoff. Sie geben ein funzeliges, aber unverkennbar typisches Licht. Zwischen diesen Peitschenlampen hängt außerdem noch ein Schild mit dem Wort „Metropolitain“ in einer Jugendstil-Schrift sowie auf der Rückwand der Treppenbalustrade eine große Tafel mit dem Namen der Station. Dieses Straßenbild steht für Paris wie Notre Dame oder der Eiffelturm.

Inhaltsübersicht
Zu schwer zum AusstellenHector Guimards Blüten-Lampen

Aber so gut wie niemand weiß, dass sich ein kompletter Treppenabgang zur Metro-Station „Bolivar“ seit fast 70 Jahren in München befindet. In einem Depot der Neuen Sammlung, der staatlichen Sammlung für Design. In der Pinakothek der Moderne kann immer nur ein Bruchteil der etwa 120.000 Objekte gezeigt werden. Die spektakuläre Metro-Station war noch nie darunter.

Zu schwer zum Ausstellen

Die Erwerbungsgeschichte des riesigen Depotobjekts war eher unspektakulär. Vor mehr als 60 Jahren wurden die ersten Metrostationen aus den Jahren 1899 bis 1904 in Paris wegen Altersschwäche ausgewechselt. Und Hans Eckstein, der damalige Direktor der Neuen Sammlung, hatte mitbekommen, dass das Museum of Modern Art in New York einen Eingang erhalten hatte. Also schrieb er einen Brief an die Pariser Verkehrsbetriebe. 1960 wurde die Eingangssituation des Bahnhofs „Bolivar“ nach München geliefert. Schon damals war die Mischung aus schweren Steinen und Eisenguss viel zu schwer zum Ausstellen.

Damals gab es noch keine Pinakothek der Moderne. Die Neue Sammlung war sehr provisorisch in einem Nebengebäude des Bayerischen Nationalmuseums in der Prinzregentenstraße in München untergebracht. Da war immer nur Platz für eine relativ kleine Sonderausstellung. Also: Wohin mit der U-Bahn-Station? Man hat sie tatsächlich jahrzehntelang in einem Innenhof des Bayerischen Nationalmuseums unter freiem Himmel gelagert, notdürftig abgedeckt mit Planen.

Hector Guimards Blüten-Lampen

Bei den Pariser Metrostationen handelt es sich um hochwertige Kunst. Sie waren die große Neuerung im Straßenbild von Paris zur Weltausstellung 1900. Ihr Entwerfer, Hector Guimard, gehörte damals zu den wichtigsten Architekten und Designern des französischen Jugendstils, genannt Art Nouveau. Und der folgte in seinen Formen immer stärker der Natur als zum Beispiel der Münchner Jugendstil. Deshalb schauen die Lampen zu beiden Seiten des Metro-Treppenaufgangs auch aus wie rote Blumen an besonders langen Eisenstängeln. Hector Guimards Blüten-Lampen in Rot geben ein eher dürftiges Licht. Aber wegen ihrer Höhe zeigen sie schon von Weitem: Hier ist eine Metrostation.

Eine echte Trademark für alle Straßen der französischen Hauptstadt. In einem Vorortdepot in München sind die schweren Eisenleuchten mit den roten Glasaugen allerdings jetzt in Folien und Kartonagen weggepackt. Keine Leichen im Keller. Eher ein Drache, der in seiner Höhle schon seit Jahrzehnten schläft.

Museen sollen schließlich sammeln und bewahren. Das sind neben dem Ausstellen ihre Hauptaufgaben. Die Neue Sammlung in München feiert allerdings im kommenden Mai ihr 100-jähriges Bestehen. Das könnte doch eine Chance für eine Pariser U-Bahn-Station in Bayern sein. Kurator Josef Strasser denkt ernsthaft darüber nach, dafür die Metrostation aus dem Depot zu befreien und sie erstmals zu zeigen.

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Leichen im Keller – im Dunkel des Museumsdepots“, die Sie in der ARD-Audiothek nachhören können.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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