Nach der Suspendierung ist Jimmy Kimmel am Dienstagabend (Ortszeit) mit seiner Late-Night-Show wieder ins Fernsehen zurückgekehrt. In einem emotionalen Eröffnungsmonolog zeigte sich der Moderator und Satiriker nach seiner Zwangspause sichtlich betroffen: „Es war niemals meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Er betonte, er habe sich nicht über die Ermordung des rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk lustig machen wollen. „Ich finde daran nichts Lustiges“, sagte Kimmel mit gebrochener Stimme.
Kimmel nach Kirk-Äußerung auf unbestimmte Zeit suspendiert
Der Sender ABC, der zum Disney-Konzern gehört, hatte Kimmel auf unbestimmte Zeit suspendiert, nachdem dieser in der Vorwoche gesagt hatte, viele Trump-Anhänger würden den Tod von Kirk instrumentalisieren und versuchten „verzweifelt, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als jemand anders darzustellen als einen von ihnen“.
Kimmel sagte nun, er verstehe, dass seine Äußerungen von manchen als „unpassend oder unklar oder vielleicht beides“ empfunden wurden.
Nicht alle Sender zeigen TV-Show
ABC hatte Kimmels Rückkehr am Montag angekündigt. Seine Reichweite blieb trotzdem eingeschränkt. Die Konzerne Sinclair und Nexstar weigern sich weiter, seine Show auszustrahlen. Die beiden Konzerne betreiben zahlreiche lokale Sender, die auch Inhalte des bundesweiten TV-Senders ABC ausstrahlen, bei dem die Show ihre Heimat hat. Kimmel kritisierte dies in seiner Sendung scharf: „Das ist nicht legal. Das ist nicht amerikanisch. Es ist unamerikanisch.“
Kimmel dankte den Menschen, die ihn unterstützt hätten – auch denen, die ihn nicht mögen würden, aber für sein Recht auf freie Meinungsäußerung eingetreten seien, darunter der texanische Senator Ted Cruz. „Es erfordert Mut, sich gegen diese Regierung auszusprechen. Sie haben es getan und verdienen dafür Anerkennung.“
Hunderte US-Stars solidarisierten sich mit Kimmel
Kimmel, der sich seit der Programmsperre zunächst nicht öffentlich geäußert hatte, teilte vor der Sendung auf Instagram ein Foto mit dem gestorbenen Fernsehproduzenten und Verfechter der Meinungsfreiheit Norman Lear und schrieb: „Vermisse diesen Mann heute.“
Die Entscheidung, Kimmel auf unbestimmte Zeit zu suspendieren, hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. So riefen am Montag Hunderte US-Stars – darunter Tom Hanks, Barbra Streisand und Jennifer Aniston – in einem offenen Brief zur Verteidigung der Redefreiheit auf.
Trump kritisiert Kimmels TV-Comeback
US-Präsident Donald Trump kritisierte Kimmels Rückkehr. In einem Beitrag in seinem Onlinedienst Truth Social schrieb er: „Ich kann nicht glauben, dass ABC Fake News Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat … Warum sollte man jemanden zurückholen, der so schlecht ist, nicht witzig und den Sender mit 99 Prozent pro-demokratischem Müll in Gefahr bringt?“
Trump hatte die Absetzung der Sendung zuvor als „gute Nachrichten für Amerika“ gefeiert. Kimmel nimmt wie andere Late-Talker auch in pointierter Weise regelmäßig die Politik des US-Präsidenten auseinander. Trump hatte bereits im Sommer Kimmels Entlassung gefordert und verlangte nach dessen vorläufigem Aus, auch die Late-Night-Kollegen Jimmy Fallon und Seth Meyers zu feuern.