Was verfolgen die Bots damit?
Meist sind KI-gestützte Bots dieser Art im Netz auf der Suche nach Aufmerksamkeit – also wie menschliche Influencer auch. Und wie „Alise“ und zahlreiche Accounts auf X.com zeigen, sind deren Beweggründe nicht immer schnell erkennbar.
Anders sieht es bei koordinierten Aktionen aus, wie sie vor allem im Krypto-Bereich oft auftreten. Hier werden immer wieder YouTube-Kommentare mit oberflächlichen Kommentaren zum Thema geflutet, gefolgt mit dem Aufruf, nach einer Kryptowährung zu suchen. Manche dieser Aufrufe sind bewusst kryptisch formuliert, um Leser zum Googlen zu motivieren.
Wie fake ist das Internet?
Doch wie groß ist der Einfluss von Fake-Accounts im Netz wirklich? Dazu gibt es leider fast keine belastbaren Zahlen. Die Forschung nach den sogenannten „Social Bots“ gestaltet sich schwierig, und war in der Vergangenheit oft von Unstimmigkeiten geprägt.
Gigantische automatisierte Netzwerke, wie sie auf Social Media schon in den vergangenen Jahren oft befürchtet wurden, waren oft schwer nachzuweisen – und wurden in einigen Fällen vielleicht eher herbeigeredet, meinen Experten wie der Informatik-Professor Florian Gallwitz. Nun aber meint auch Gallwitz auf X (externer Link): Synthetische Accounts mit KI-Texten scheinen immer häufiger im Netz aufzutreten.
Bots überall?
Bereits letztes Jahr zeigte eine Untersuchung (externer Link), dass immer mehr Tweets eine verräterische Formulierung enthalten: „Als ein KI-Sprachmodell“. In diesen Posts wurden KI-Antworten entweder direkt an einen X-Account angeschlossen, oder die Antworten händisch hineinkopiert.
Das Problem: Wenn die Bots es nicht selbst verraten, gibt es keine gesicherte Methode, KI-generierte Texte technisch als solche zu identifizieren. Sollte das so bleiben, könnten wir uns an ein neues Netz gewöhnen: Eins, in dem die Roboter unter uns weilen.