Wie reden wir eigentlich miteinander â oder genauer, wie schreiben wir einander eigentlich? Das wollten Forscher der Ruhr-UniversitĂ€t Bochum und der Berliner CharitĂ© herausfinden, und zwar in Bezug auf Emojis: Welche davon nutzen wir hĂ€ufig, in welchem Zusammenhang und was verbinden wir mit ihnen?
TrÀnenlacher auf die eins
Am hĂ€ufigsten verwenden Deutsche in Textnachrichten und Social-Media-Posts demnach das TrĂ€nenlach-Emoji đ, gefolgt vom leichten LĂ€cheln đ und dem Zwinker-Smiley đ. Am seltensten gebraucht werden die Emojis fĂŒr âEmpörungâ đŠ, âGesicht in den Wolkenâ đ¶âđ«ïž und das Strichgesicht.
Man mag, was man kennt
Die Forscher untersuchten auch, wie ihre Probanden einzelne Emojis verstehen und bewerten: Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen der Bekanntheit eines Emojis, wie hĂ€ufig dieses benutzt wird und wie eindeutig es interpretiert wird. Eher negativ wahrgenommen werden visuell komplexe und uneindeutige Emojis, erklĂ€rt Linguistin Tatjana Scheffler von der Ruhr-UniversitĂ€t: âNegative Emojis sind darĂŒber hinaus emotional intensiver als positive.â
Bedeutung verÀndert sich hÀufig
Die Bezeichnung und Bedeutung jedes Emojis ist zwar im sogenannten Unicode eindeutig definiert, im alltĂ€glichen Gebrauch verĂ€ndert sich die Bedeutung vieler Emojis aber hĂ€ufig. JĂŒngere Probanden verstehen etwa das leichte LĂ€cheln đ als passiv-aggressives âich bin innerlich totâ, lesen das Totenkopf-Emoji đ als Lacher oder verstehen die Aubergine đ als Phallus-Symbol.
Quelle: Tweets und private Whatsapp-VerlÀufe
FĂŒr ihre Studie griffen die Forscher auf einen Datensatz von mehr als 280 Millionen deutschsprachigen Twitternachrichten aus dem Jahr 2022 zurĂŒck und werteten zusĂ€tzlich einige private Whatsapp-Chats aus. Die Ergebnisse veröffentlichten sie letzte Woche im Fachmagazin Behavior Research Methods (externer Link, englischsprachig).