Seit Jahren nutzen Polizeibehörden soziale Medien, um wichtige Informationen zu verbreiten. Pionier war hier die spanische Polizei, die bereits 2014 mehr als eine Million Follower (externer Link) auf Twitter hatte – mehr als das FBI.
Direkte Kommunikation in Krisenlagen
Die Münchner Polizei wiederum sammelte bereits 2016 Erfahrungen mit Social Media bei Großlagen. Damals tötete ein 18-Jähriger im Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen. Im Zuge dessen wurde der damalige Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins dank seiner souveränen Krisenkommunikation zu einem kleinen Internetstar. Eine für da Gloria Martins auf Facebook eingerichtete Fanseite erreichte damals über 60.000 Likes. Seitdem ist viel Zeit vergangen, mittlerweile sind nahezu alle größeren Polizeibehörden in den Netzwerken vertreten und lernen voneinander.
Heute arbeiten fünf Personen beim Social-Media-Team der Münchner Polizei, welches Teil der Pressestelle ist. Alle Mitarbeiter sind jedoch auch Sprecher der Münchner Polizei und decken die 24-stündige Rufbereitschaft ab, sodass auch am Donnerstag sofort ein Beamter die Social Media-Kommunikation mit übernehmen konnte.
Gegen Spekulationen und Falschinformationen
„Wir können unsere Botschaften und Informationen direkt an den End-User steuern und sind damit sehr schnell“, sagt Kriminalhauptkommissar Florian Hirschauer, Teamleiter des Social-Media-Teams. Man nutze dazu die Plattformen X, Instagram Stories, Facebook Stories und einen WhatsApp Channel. „Gerade in so großen Einsatzlagen ist der Informationsbedarf der Bevölkerung sehr hoch“, so Hirschauer – und damit steige auch die Notwendigkeit, Spekulationen und Falschinformationen im Netz entgegenzuwirken. Man wolle zudem die Menschen beruhigen und schildern, wie die Polizei arbeitet und dass man die Lage im Griff habe.
Im Netz bekam das Team von Hirschauer für ihren Einsatz viel Lob.