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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wirtschaft > Anleiheskandal der Deutsche Rücklagen: Volksbank mischte mit
Wirtschaft

Anleiheskandal der Deutsche Rücklagen: Volksbank mischte mit

Christin Freitag
Von Christin Freitag
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8 min. Lesezeit
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Johannes ist gewählter Vertreter einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) in München. Rund 240.000 Euro legte ihre frühere Hausverwaltung, die Consigma München GmbH, für die WEG in fragwürdige Anleihen der DR Deutsche Rücklagen GmbH an – ohne vorher die notwendige Zustimmung der Eigentümer einzuholen.

Inhaltsübersicht
Über Jahre angesparte Gelder wohl größtenteils verlorenVolksbank Main Tauber sah in Anleihe ein RisikopapierErste Rechtsanwälte fordern Schadenersatz von VolksbankInsolvenzverfahren der Deutsche RücklagenBR und hr arbeiten Anleiheskandal seit mehr als zwei Jahren aufStaatsanwaltschaft Frankfurt zentralisiert ErmittlungsverfahrenManager hüllen sich überwiegend in Schweigen

Über Jahre angesparte Gelder wohl größtenteils verloren

Durch die Berichterstattung von BR und hr wurde die Münchner WEG aufmerksam und erstritt sich ihre Ersparnisse zurück. So erinnert sich Johannes, der seinen vollen Namen nicht öffentlich machen will: „Ich bin erleichtert, weil es für unsere WEG glücklich ausgegangen ist. Aber viele WEG, die ihre Rücklagen auch über Jahre hinweg angespart haben, werden die vielleicht verlieren. Und das erfüllt mich mit Bedauern und auch Wut.“

Die Rücklagen flossen nach Recherchen von BR und hr an die Deutsche Rücklagen, die das Geld nach eigenen Angaben als Kredite ausgab. Die Anleihe selbst ist kein gehandeltes Wertpapier, sondern quasi ein Schuldschein der Deutsche Rücklagen.

Gesetz und Rechtsprechung schreiben aber vor, WEG-Gelder nur in sichere Anlagen zu investieren, die zudem jederzeit verfügbar sind. Als Jurist und gelernter Bankkaufmann ist Johannes empört, dass neben Hausverwaltungen der Consigma-Gruppe und der Deutsche Rücklagen auch die Volksbank Main Tauber in das Anleihegeschäft verwickelt ist: „Das ist ein Geschäft, das für eine reguläre Volksbank meines Erachtens völlig untypisch ist“.

Volksbank Main Tauber sah in Anleihe ein Risikopapier

Die Volksbank Main Tauber war ein entscheidender Partner im Anleihegeschäft der Deutsche Rücklagen: Bei ihrer Tochter in Tauberbischofsheim war über Monate der Sitz der Deutsche Rücklagen. Die Volksbank eröffnete Konten und Depots für Hunderte meist ahnungsloser Wohnungseigentümergemeinschaften.

BR und hr liegen interne Papiere vor, unter anderem eine sogenannte Basisdokumentation. Sie betrifft Wohnungseigentümergemeinschaften einer großen norddeutschen Hausverwaltung. Demnach wusste die Volksbank im Juni 2023, dass das Geld von Wohnungseigentümergemeinschaften stammte, die keine Erfahrungen mit Wertpapieren hatten. In der Rubrik ‚Risikobereitschaft des Kunden‘ ist das Wort ‚spekulativ‘ angekreuzt, dahinter steht: „Streben nach kurzfristig hohen Renditechancen überwiegt Sicherheits- und Liquiditätsaspekte. Inkaufnahme von erheblichen Kurs- bzw. Wertschwankungen und Kapitalverlusten.“

Die WEG, mit denen BR und hr in Kontakt stehen, kennen das Dokument nach eigenen Angaben nicht.

Erste Rechtsanwälte fordern Schadenersatz von Volksbank

Für den Fachanwalt für Bankrecht, Achim Tiffe, der etliche betroffene WEG vertritt, hat die Volksbank Main Tauber im Fall der Anleihen der Deutsche Rücklagen fragwürdig gehandelt: „Die Volksbank hätte sagen müssen, solche Geschäfte machen wir hier nicht. Das sind Rücklagen, das kann nicht sein.“ Der Rechtsanwalt wirft der Volksbank vor, dass sie die WEG nicht gewarnt habe. Daraus leitet Achim Tiffe Schadenersatzansprüche ab: Für eine erste Hamburger WEG hat er bereits mehr als 390.000 Euro Schadenersatz von der Volksbank gefordert.

Der Rechtsanwalt unterstreicht im Interview mit report München, dass die Volksbank seit Jahren mit dem Anleihegeschäft der Deutsche Rücklagen vertraut war. Die Bank hätte die Berichterstattung von BR und hr kennen müssen, so der Fachanwalt, und sei zudem von Betroffenen frühzeitig darauf hingewiesen worden, dass diese dem Anleihenkauf nie zugestimmt hatten.

Im März 2024 untersagte die deutsche Finanzaufsicht BaFin das Kreditgeschäft der Deutsche Rücklagen. Auch danach, so Tiffe, habe die Volksbank weitere Wertpapierbuchungen vorgenommen: „Wir wundern uns, wieso diese Volksbank überhaupt dieses Geschäft gemacht hat. Das ist kein Einzelfall, sondern das ist in Serie passiert. Was wusste der Vorstand? Wie lief die Kontrolle in der Bank?“

Weder die inzwischen fusionierte Volksbank Neckar Odenwald Main Tauber noch der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken wollen sich auf ARD-Anfragen äußern.

Insolvenzverfahren der Deutsche Rücklagen

Seit Anfang März 2025 befindet sich auch die Deutsche Rücklagen im vorläufigen Insolvenzverfahren. BR und hr liegt ein Bericht einer Insolvenzverwalterin der norddeutschen Hausverwaltung vor, die auch im Gläubigerausschuss der Deutsche Rücklagen sitzt. Demnach können WEG mit Rückzahlung von höchstens 40 Prozent der angelegten Rücklagen rechnen. Wie viel Geld die WEG tatsächlich zurückerhalten können, wird erst am Ende des Insolvenzverfahrens feststehen.

Dem Bericht zufolge soll ein knappes Drittel der Kreditnehmer, die Gelder aus den Anleihen 2026 und 2029 erhalten haben, inzwischen selbst im Insolvenzverfahren sein. Hinzu kommen demnach mehr als zehn Millionen Euro Verbindlichkeiten.

BR und hr arbeiten Anleiheskandal seit mehr als zwei Jahren auf

BR und hr hatten im November 2023 erstmals aufgedeckt, dass sowohl Hausverwaltungen der Consigma-Gruppe als auch weitere Firmen wie die Deutsche Rücklagen zu einem Unternehmensnetzwerk gehörten, das maßgeblich von zwei Managern gesteuert wurde, Dr. U. und Herrn M. Inzwischen zeigt dieses Geflecht Zerfallserscheinungen, unter anderem sind die Consigma München und die Deutsche Rücklagen im vorläufigen Insolvenzverfahren.

Im März 2024 untersagte die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin der Deutsche Rücklagen ihr Kreditgeschäft und ordnete die Rückabwicklung an. Offenbar wurde diese aber nicht überwacht. Auch nach dem BaFin-Entscheid flossen weiter WEG-Gelder von Hausverwaltungen an die Deutsche Rücklagen ab.

Inzwischen hat sich der Anleiheskandal auf insgesamt elf Bundesländer ausgeweitet.

Staatsanwaltschaft Frankfurt zentralisiert Ermittlungsverfahren

Infolge der ersten Berichte von BR und hr hatten mehrere Staatsanwaltschaften ermittelt – jede für sich zu einzelnen WEG, die Strafanzeige gestellt hatten. Im Dezember 2024 übernahm die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Frankfurt am Main den Fall und bündelt seitdem Ermittlungsverfahren. Nach wie vor sind aber nicht alle Verfahren zusammengefasst: Gegen den früheren Geschäftsführer der Deutsche Rücklagen führt die Staatsanwaltschaft Mosbach in Baden-Württemberg ein Ermittlungsverfahren – wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Kreditwesengesetz. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Pressesprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Dominik Mies, sagt der ARD: „Wir haben derzeit circa 40 Strafanzeigen von Hausverwaltungen und angeschlossenen Wohnungseigentümergemeinschaften vorliegen. Ich kann Ihnen definitiv versichern, dass wir alles dafür tun werden, diesen Komplex lückenlos aufzuklären.“

Manager hüllen sich überwiegend in Schweigen

Der frühere wie auch der aktuelle Geschäftsführer der Deutsche Rücklagen reagieren nicht auf Fragen von BR und hr. Dr. U. hingegen, der sich selbst als Gründer und Ideengeber der Deutsche Rücklagen bezeichnete und als Schlüsselfigur gilt, schreibt, er wisse nichts von Strafanzeigen und weise den Vorwurf des Betrugs und der Untreue zurück.

Johannes, der Münchner WEG-Beirat, hofft auf rasche Ermittlungsergebnisse: „Ich kann nur hoffen, dass Dr. U und sein Dunstkreis zur Verantwortung gezogen werden.“

Mehr zum Thema heute Abend im ARD Politikmagazin report München um 21.45 Uhr im Ersten.

Wenn Sie Missstände melden wollen, können Sie sich per Mail an das Investigativteam des Bayerischen Rundfunks wenden: [email protected]

 

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Christin Freitag ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin und Analystin, die sich auf Finanzmärkte, Unternehmensstrategien und Wirtschaftspolitik spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung liefert sie fundierte Analysen und tiefgehende Einblicke für die Leser der WirtschaftsRundschau.
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