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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wirtschaft > Bundesbank: Bis 2037 könnte weniger Bargeld verfügbar sein
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Bundesbank: Bis 2037 könnte weniger Bargeld verfügbar sein

Christin Freitag
Zuletzt aktualisert 22. April 2025 12:48
Von Christin Freitag
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4 min. Lesezeit
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Die Verfügbarkeit und Akzeptanz von Bargeld dürfte sich einer Studie zufolge in den kommenden Jahren verschlechtern. Grund dafür ist ein mögliches Zusammenspiel aus verringerter Nutzung, schlechteren Abhebemöglichkeiten und sinkender Akzeptanz, wie die Deutsche Bundesbank in Frankfurt am Main mitteilte. Demnach könnten Maßnahmen nötig werden, um die breite Nutzbarkeit von Bargeld abzusichern.

Inhaltsübersicht
Laut Umfrage: Menschen wollen Bargeld behaltenImmer mehr Menschen zahlen nicht mit BargeldDatenschutz: Eines der Argumente für BargeldBundesbank ruft Initiative zur Erhaltung von Bargeld ins Leben

In der von der Bundesbank in Auftrag gegebenen Studie gehen die Autorinnen und Autoren von drei Szenarien bis 2037 aus. „In allen drei Szenarien verschlechtern sich die Verfügbarkeit und Akzeptanz von Bargeld, und die Nutzung nimmt weiter ab“, erklärte die Bundesbank. Bei zwei der drei Szenarien sind zudem die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und unbaren Zahlungsmitteln „praktisch nicht mehr gegeben“. 

Laut Umfrage: Menschen wollen Bargeld behalten

Eine Zukunft komplett ohne Bargeld mögen sich die meisten Menschen in Deutschland allerdings nicht vorstellen. Laut einer Umfrage der Bundesbank zum Zahlungsverhalten finden es 69 Prozent der Befragten wichtig, selbst Bargeld nutzen zu können. Nur rund neun Prozent messen dem überhaupt keine Wichtigkeit bei. Für die Gesellschaft als Ganzes wurde die Bedeutung von Bargeld sogar von 72 Prozent als sehr wichtig oder ziemlich wichtig eingeschätzt.

Trotz einiger Nachteile wie Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung oder Überfällen sieht sich die Bundesbank in der Verantwortung, Bargeld als Zahlungsmittel zu erhalten und zu fördern. Eine Zukunft mit Bargeld sei entgegen der mehrheitlichen Auffassung in der Bevölkerung aber nicht selbstverständlich, wie die Szenarien der Bundesbank zeigen. 

Immer mehr Menschen zahlen nicht mit Bargeld

Bereits aktuell sinkt die Bedeutung von Barzahlungen in Deutschland. Während Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2017 noch etwa drei Viertel ihrer alltäglichen Zahlungen mit Bargeld tätigten, war es im Jahr 2023 nur noch knapp die Hälfte. Gemessen am Umsatz macht Bargeld nur noch 26 Prozent der privaten Zahlungen aus, welche die Bundesbank in regelmäßigen Befragungen erhebt. Zuletzt haben im Herbst 2023 mehr als 5.000 Personen daran teilgenommen. Sie setzten häufiger Kredit- und Debitkarten sowie moderne Zahlverfahren über Mobilfunk und Internet ein. 

Eine relative Mehrheit von 48 Prozent der Befragten erwartet, dass in 15 Jahren Bargeld aus dem Alltag verschwunden sein wird. Nur 39 Prozent gehen davon aus, dass es dann noch so genutzt werden kann wie bisher. 

Datenschutz: Eines der Argumente für Bargeld

Verschiedene Argumente für Bargeld finden in der Bevölkerung breite Zustimmung. Die wichtigsten sind die Verfügbarkeit auch bei technischen Ausfällen, der pädagogische Wert für Kinder, Datenschutz und Anonymität, die finanzielle Teilhabe aller Bevölkerungsschichten oder auch die Möglichkeit, Banknoten aufzubewahren.

Bundesbank ruft Initiative zur Erhaltung von Bargeld ins Leben

Die Bundesbank will im Zusammenspiel mit der Europäischen Zentralbank das Bargeld im Euroraum erhalten. Solange die Bürgerinnen und Bürger es nutzen wollten, müsse es allgemein verfügbar bleiben und akzeptiert werden. Es bestehe daher „Handlungsbedarf“. Dafür werde das eigene Filialnetz modernisiert und über das im vergangenen Jahr gegründete Bargeldforum der Austausch der verschiedenen Interessengruppen organisiert.

Die Bundesbank selbst hatte im vergangenen Jahr das Nationale Bargeldforum ins Leben gerufen. Das soll einen „fortlaufenden und offenen Austausch zwischen den relevanten Stakeholdern des Bargeldkreislaufs in Deutschland“ ermöglichen.

Mit Informationen von dpa

 

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Christin Freitag ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin und Analystin, die sich auf Finanzmärkte, Unternehmensstrategien und Wirtschaftspolitik spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung liefert sie fundierte Analysen und tiefgehende Einblicke für die Leser der WirtschaftsRundschau.
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