Die Gewerkschaft IG Metall in Bayern will im aktuellen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie mit Warnstreiks in 27 Betrieben den Druck erhöhen. „Mit unserem Warnstreik-Auftakt haben wir erste Bewegung in die Tarifverhandlungen gebracht. Jetzt wollen wir mit intensiven Warnstreiks auch Fortschritte beim Thema Geld erreichen, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu stärken“, teilte der IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott mit.
IG Metall: Hier wird in Bayern gestreikt
Die größten öffentlichen Kundgebungen finden am Montag bei Linde in Aschaffenburg mit acht Betrieben und MAN Energy Solutions in Augsburg mit drei Betrieben statt. Von den Streiks betroffen sind hier auch MT Aerospace und manroland Goss web systems. Der Kundgebung in Aschaffenburg geht ein Demonstrationszug voraus.
Einen Warnstreik mit Kundgebung gibt es auch vor dem Betrieb der Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes vbm, Warema Renkhoff im baden-württembergischen Wertheim-Bettingen.
Nach Gewerkschaftsangaben werden zur Kundgebung in Königsberg im Landkreis Haßberge Beschäftigte der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg, Mitarbeiter von Bosch Rexroth in Haßfurt-Augsfeld und Beschäftigte der Elso Elbe GmbH & Co. KG in Hofheim erwartet. Am Untermain hat die IG Metall die Beschäftigten der GUSStech GmbH, der proplan Transport- und Lagersysteme GmbH, der Kion Information Management Services GmbH und von ZF Automotive Safety (alle in Aschaffenburg) zum Warnstreik aufgerufen. In Unterfranken wird zudem bei Brose in Würzburg gestreikt, in Schwaben bei Valeo Schalter und Sensoren in Wemding.
Weitere Streikaufrufe gab es in Oberbayern bei KNDS Siemens Mobility in München und Siteco in Traunreuth, in der Oberpfalz bei der Grammer AG (Kümmersbrück, Ursensollen, Ebermannsdorf und Immenstetten), der Luitpoldhütte in Amberg und Benteler in Schwandorf, in Oberfranken bei Wieland Electric in Bamberg und bei Innomotics/Weiss in Maroldsweisach, in Mittelfranken bei Krauss-Maffei in Treuchtlingen und in Niederbayern bei Mann + Hummel in Marklkofen.
Erste Streikwoche lässt auf schnelle Einigung hoffen
Zum Ende der ersten Warnstreikwoche am vorigen Freitag hatte sich schon eine vergleichsweise schnelle Einigung abgezeichnet. Der Vorstand der IG Metall hat die beiden Bezirke Bayern und Küste beauftragt, gemeinsam eine Lösung zu finden. Dort waren die jeweils dritten Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern deutlich kooperativer verlaufen als in den anderen Tarifgebieten. Die Gewerkschaft plant eine gemeinsame Verhandlungsrunde beider Bezirke am 11. November in Hamburg. Die Arbeitgeber haben sich zunächst nicht geäußert.
Die IG Metall fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten bislang nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten.
Mit Informationen von dpa