Die Konsumklimastudie, die der Nürnberger Marktforscher GfK in Zusammenarbeit mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) monatlich erstellt, verzeichnet im September zwar leichte Zugewinne – damit wird aber lediglich der Dämpfer wieder wettgemacht, der im Vormonat hingenommen werden musste. Insgesamt verharrt die Kauflaune auf niedrigem Niveau.
Leichtes Plus durch verbesserte Einkommenserwartungen
Maßgeblich für die leichte Erholung ist aber ausschließlich die Erwartung vieler Konsumenten, dass sich die eigene Einkommenssituation verbessert, erklären die Macher der Studie. Dagegen sind die Erwartungen an die Konjunkturentwicklung und vor allem die Neigung zu größeren Anschaffungen eher rückläufig und die Sparneigung bleibt auf einem hohen Niveau. Konsumexperte Rolf Bürkl spricht daher von einer „uneinheitlichen Verbraucherstimmung“.
Schwache Konjunktur und hohe Preise
Bei der gesamtwirtschaftlichen Lage sei derzeit noch kein Aufwärtstrend erkennbar. Zuletzt hatten mehrere Wirtschaftsinstitute ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr nach unten korrigiert, sodass nun beim Wirtschaftswachstum nur noch ein leichtes Plus, das faktisch einer Stagnation entspricht, erwartet wird. Insofern seien Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin verunsichert. Hinzu käme die Preisentwicklung der vergangenen Jahre. Besonders Lebensmittel und Energiekosten würden seit einigen Jahren einen beträchtlichen Teil im Budget der privaten Haushalte beanspruchen.
Hohe Sparneigung und wenig Kauflust
Vor diesem Hintergrund würden viele Menschen ihr Geld lieber sparen. Dementsprechend sei auch die Neigung zu größeren Anschaffungen nicht besonders ausgeprägt. Insofern haben die Marktforscher das Jahr mehr oder weniger abgeschrieben. Rolf Bürkl geht nicht davon aus, dass es in diesem Jahr noch eine nachhaltige Erholung beim privaten Konsum geben wird.
Der Konsumexperte erklärt: „Dabei wäre es eigentlich sehr wichtig, dass auch der private Konsum einen Beitrag zur Konjunktur leistet. Denn bei den Exporten schwächelt die deutsche Wirtschaft derzeit und der private Verbrauch macht über 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Insofern haben die Verbraucher durchaus Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.“ Doch dem einzelnen Verbraucher eine Rolle als Impulsgeber abzuverlangen, dürfte dann doch eine zu hohe Forderung sein.