Die Menschen in Deutschland legen ihr Geld derzeit lieber auf die hohe Kante – eine weitere Erholung der Verbraucherstimmung bleibt aus. Das geht aus der gemeinsamen Studie hervor, die der Nürnberger Marktforscher GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) für den Monat Juli erstellt haben. Beim Urlaub wird aber trotzdem möglichst wenig gespart.
Wenig Vertrauen in die Konjunktur
Insgesamt ist bei der Verbraucherstimmung kein eindeutiger Trend zu erkennen: Einerseits haben Lohn- und Rentenerhöhungen dafür gesorgt, dass die eigenen Einkommensaussichten überwiegend positiver beurteilt werden als in den Monaten zuvor. Zudem hat sich die Inflationsrate moderat entwickelt – mit 2,0 Prozent entsprach sie zuletzt dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB).
Dagegen haben sich die Erwartungen an die Konjunktur im Vergleich zum Vormonat spürbar eingetrübt – und das nach fünf Anstiegen in Folge, berichten die Macher der Studie.
„Schleppender Start der Bundesregierung“ verstärkt Skepsis
Als Gründe für den Pessimismus machen die Konsumforscher weiterhin die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten und die Zollpolitik der USA aus. Aber auch die zuletzt gestiegene Arbeitslosigkeit und der „etwas schleppende Start der neuen Regierung“ sorge weiterhin für Verunsicherung, erklärt Konsum-Experte Rolf Bürkl. Demzufolge bleiben die Verbraucherinnen und Verbraucher bei größeren Anschaffungen weiter zurückhaltend, während die Sparneigung weiter steigt.
Beim Urlaub wird kaum gespart
Ungebrochen sei jedoch die Reiselust der Deutschen, berichtet Bürkl. Was die Buchungszahlen angehe, liege man annähernd auf dem Niveau von vor der Corona-Krise. Auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten versuchen die Deutschen offenbar, ihre Reiselust zu befriedigen.
Allerdings ging die Aufenthaltsdauer am Urlaubsort zurück. Zudem würde häufiger auf die lange Flugreise verzichtet und dafür eher mit dem Auto an Urlaubsziele in Deutschland oder ins benachbarte Ausland gefahren, berichtet Bürkl.