Die Zeiten, in denen die Literpreise zum Ferienbeginn nach oben schnellten, sind weitestgehend vorbei, weiß man beim ADAC. In dieser Woche ist der Sprit sogar noch einmal günstiger geworden. In seiner regelmäßigen Auswertung (externer Link) hat der Autoclub an den 14.000 deutschen Tankstellen im Durchschnitt 1,667 Euro für den Liter Super E10 ermittelt. 0,4 Cent weniger als noch in der Vorwoche. Diesel sank noch etwas stärker, und zwar um 0,6 Cent auf 1,542 Euro.
Und das, obwohl der Ölpreis zuletzt wieder ein wenig gestiegen war. Aber ein günstigerer Euro-Dollar-Wechselkurs hat hierzulande auf die Literpreise gedrückt. Dass die Pfingstferien bevorstehen, hatte also, wenn überhaupt, nur einen unwesentlichen Effekt.
Morgens ist es deutlich teurer
Die Mineralölkonzerne ändern ihre Preise mehrmals täglich und passen sie der aktuellen oder auch der erwarteten Nachfrage an. Algorithmen steuern dabei das Preisgefüge im Hintergrund nach ihren eigenen Regeln.
Katharina Lucà, Spritpreisexpertin beim ADAC, beobachtet seit längerem, was auch vielen Autofahrern längst aufgefallen sein dürfte: Wer morgens tankt, zahlt mehr. Abends wird es dagegen billiger. Überraschend ist aber, wie stark die Preise im Tagesverlauf schwanken – laut Lucà im Schnitt um 24 Cents. Das heißt, wer am Freitagnachmittag in den Urlaub starten will, ist gut beraten, noch am Donnerstagabend vollzutanken.
Autobahn-Tankstellen sind immens teuer
Unterwegs zu tanken, ist oft keine gute Idee. Vor allem an den Autobahnen sollte man das möglichst vermeiden. Der ADAC beziffert die Differenz zur „normalen“ Zapfsäule mit 40 Cents bei Super. Diesel ist an den Autobahnen durchschnittlich sogar um 50 Cents teurer.
Was zumindest etwas hilft, ist ein kleiner Abstecher runter von der Autobahn auf einen sogenannten Rasthof. Dort ist es merklich günstiger. Das hat sich natürlich längst herumgesprochen. Immerhin nehmen inzwischen rund 80 Prozent der Autofahrer den Umweg (externer Link) runter von der Autobahn in Kauf, wenn sie Sprit brauchen.
In Polen tanken, in der Schweiz lieber nicht
Wer noch genug im Tank hat, kann auch versuchen, die Grenze zu erreichen. In manchen Ländern ist es günstiger als zu Hause. Allerdings nicht immer, es kann im Ausland durchaus auch teurer werden. Hier die Preise innerhalb einiger beliebter Reiseländer im Vergleich zu Deutschland (gerundete Angaben laut ADAC):
- Polen: ca. 20 Cents billiger
- Kroatien: ca. 5 – 10 Cents billiger
- Österreich: etwas billiger
- Frankreich: in etwa deutsches Preisniveau
- Italien: etwas teurer
- Schweiz: viel teurer (ca. 20 Cents bei E10, ca. 30 Cents bei Diesel)
Tank-Apps zeigen Echtzeit-Preise
Um in Deutschland die wirklich günstigste Tankstelle in der Umgebung zu finden, empfiehlt es sich, eine der vielen Tank-Apps zu nutzen. Zu den beliebtesten zählen „Benzinpreis-Blitz“, „Pace Drive“ und „clever-tanken“. Die Apps beziehen ihre Preisdaten im Prinzip sekundengenau über die Markttransparenzstelle (externer Link) – dorthin müssen alle Tankstellen ihre aktuellen Preise permanent melden.