Rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte aus kommunalen Krankenhäusern in Bayern haben sich nach einer Schätzung des Marburger Bundes an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt. Die Ärztegewerkschaft hatte bundesweit zu dem befristeten Ausstand aufgerufen und allein in Bayern mit mehr als 50 Kliniken Vereinbarungen über Notdienstpläne verhandelt. Schwerpunkte waren München und Nürnberg.
60.000 Ärzte bundesweit zum Warnstreik aufgerufen
Bundesweit waren 60.000 Mediziner zum Warnstreik aufgerufen. An der zentralen Streikkundgebung in Frankfurt am Main beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben rund 3.000 Mediziner. Zu der Kundgebung reisten Ärztinnen und Ärzte aus mehreren Bundesländern an, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen.
Die Gewerkschaft organisierte den Warnstreik, um Bewegung in die Tarifverhandlungen zu bringen. Vorausgegangen waren zwei aus Sicht der Gewerkschaft erfolglose Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden (VKA).
Die Vorsitzende des Marburger Bunds, Susanne Johna, erklärte in Frankfurt, die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) solle den Warnstreik als Warnsignal begreifen. „Die VKA setzt in den Tarifverhandlungen bisher einzig und allein auf Blockade“, kritisierte Johna. Sie forderte „konstruktive Verhandlungen“ von den Arbeitgebern.
Tarifverhandlungen sollen am Dienstag fortgesetzt werden
In den Tarifverhandlungen fordert der Marburger Bund eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr. Weitere Forderungen zielen unter anderem auf eine Neuregelung der Schicht- und Wechselschichtarbeit sowie eine deutliche Erhöhung der Bereitschaftsdienstvergütungen. Die Verhandlungen sollen am 17. und 18. September in Berlin fortgesetzt werden.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte den Warnstreik einen Tag vor der nächsten anstehenden Verhandlungsrunde als vollkommen überzogen kritisiert.
Mit Informationen von dpa und AFP