Komponenten aus Würzburg für Militär-Motorräder?
Mit seinen Komponenten wurden laut Zinecker in Holland Militär-Elektromotorräder mit einer Reichweite von rund 100 Kilometern auf Herz und Nieren getestet. Die Zukunft der Armeen ist aus Sicht von Jürgen Zinecker elektrisch. „Es ist abzuwarten, wann der Leopard elektrisch fährt. Das ist in der beginnenden Umsetzung“, sagt Zinecker. Der Leopard ist ein Kampfpanzermodell unter anderem der Bundeswehr.
Unternehmen aus Eichstätt entwickelt Panzer-Getriebe mit
Auch die „Hirsch Engineering Solutions GmbH“ mit Sitz in Eichstätt hat sich gewandelt. Das Unternehmen mit derzeit rund 30 Mitarbeitenden war bis zum Beginn der Corona-Pandemie zu 95 Prozent Entwickler und Zulieferer für die Automobilindustrie. Als beim ersten Lockdown alle Werke geschlossen wurden, habe das laut Geschäftsführer Thomas Hirsch „bei uns einen sehr radikalen Transformationsprozess angestoßen, der jetzt über die letzten vier Jahre dazu geführt hat, dass wir uns erfolgreich in die Bereiche von Luft- und Raumfahrt, Sicherheits- und Verteidigungsindustrie transformiert haben“. Heute ist sein Unternehmen unter anderem an der Entwicklung von Panzer-Getrieben beteiligt oder produziert mechanische Präzisionsteile für Raketen. Und „Hirsch Engineering Solutions GmbH“ ist so erfolgreich, dass die Firma ihre Belegschaft bis 2030 auf rund 60 Mitarbeitende verdoppeln will.
Diskussionsrunde in Schweinfurt
Zu der Frage, ob Zulieferbetriebe in der Krise ein neues Standbein in der Rüstungsindustrie finden können, haben am Mittwoch rund 120 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter bei der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt am Standort Schweinfurt diskutiert; auch Axsol-Geschäftsführer Zinecker war dabei. Aus Sicht der IHK könnte eine Umstellung des Geschäftsmodells auf den Verteidigungssektor für einige Unternehmen eine mögliche Strategie sein, um aus der Krise zu kommen. Aus seiner Erfahrung sei es aber kein Selbstläufer, bei Rüstungsfirmen und den Nato-Armeen überhaupt einen „Fuß in die Tür“ zu bekommen, so Zinecker: Die Bundeswehr als Auftraggeber zu bekommen sei nicht einfach, „denn Sie müssen einige Hürden nehmen und es ist langwierig, und das macht es aus meiner Sicht relativ schwer.“