Im Internet gibt es offensichtlich immer mehr Fakeshops. So warnt die Verbraucherzentrale aktuell vor vermeintlichen Frühlingsschnäppchen (externer Link). Das Thema ist auch bei der Asfinag virulent, wie die österreichische Autobahngesellschaft mitgeteilt hat.
Fakeshops werden immer besser
Franz Schmid aus Neuburg am Inn ist es gewohnt, seine Vignetten für österreichische Autobahnen online zu kaufen. Er hätte es nie für möglich gehalten, dabei einmal ein Opfer von Betrügern zu werden. Doch genau das ist ihm passiert, als er vor ein paar Wochen ein Pickerl für die österreichischen Autobahnen kaufen wollte.
Schmid gab wie immer das Wort „Asfinag“ in die Google-Suchmaske ein und klickte dann gleich auf den obersten Link, der mit Asfinag-Shop bezeichnet war. Die Falle schnappte zu. Betrüger belasteten Wochen später seine Kreditkarte mit knapp 1.500 Euro. Schmid ließ die Karte sofort sperren. Sobald die Kreditkartengesellschaft versuche, sich das Geld von seinem Girokonto zu holen, werde er sich einen Anwalt nehmen, erklärt er.
Doch nach Auskunft der Bayerischen Verbraucherzentrale stehen die Chancen eher schlecht. Wenn die Seite wirklich eine betrügerische Seite gewesen sei, die dann plötzlich aus dem Netz verschwunden ist, dann habe man kaum Chancen, sein Geld wiederzubekommen, so die Juristin bei der Verbraucherzentrale in Bayern Katharina Grasl. Viele Betrüger betreiben die Fakeshops im Ausland.
Österreichurlauber aufgepasst
Seit dem vergangenen Sommer sei das Thema richtig virulent, heißt es bei der Autobahngesellschaft Asfinag. Firmensprecher Stefan Zangerle empfiehlt den Kunden, auf die richtige Schreibweise zu achten. Der Mautshop der Österreicher hat die Adresse: asfinag.at.
Die Fakeshops benutzten sehr ähnlich klingende Namen wie asfimag.com, asfinag.top oder asfirag.top. Die Seiten sähen dem echten Mautshop täuschend ähnlich. Man solle zum Beispiel darauf achten, dass die Preise der Vignetten korrekt angegeben sind und sich auch das Impressum der Internetseite genau anschauen. Kunden sollten zudem stutzig werden, wenn Vorauszahlungen gefordert werden. Da passiere es sehr oft, dass vor dem Kauf schon Zahlungsdaten verlangt und danach hohe Summen abgebucht werden, so Zangerle.
Asfinag hat reagiert
Mittlerweile hat die österreichische Autobahngesellschaft ein Unternehmen beauftragt, das Fakeshops erkennen kann und diese Adressen unmittelbar sperrt. Es seien auch schon weniger Fälle bekannt geworden, meint der Firmensprecher Zangerle. Das kann aber auch an der vermehrten Berichterstattung über Fakeshops liegen, dass Kunden vorsichtiger werden. Franz Schmid jedenfalls hat seine Lehre aus dem Fall schon gezogen. Er fährt künftig wieder zu einer Tankstelle und kauft sich dort das Mautpickerl und nicht mehr im Internet.