Auf und im Wasser: Sofort raus aus dem Wasser
Ist man mit dem Segelboot unterwegs, sind Masten wahre Blitzfänger. Generell gilt: Wassersportler sollten sich bei herannahendem Gewitter sofort an Land begeben. Schwimmer sollten unverzüglich raus aus dem Wasser, denn im Wasser kann sich der Blitzstrom gut verteilen und verliert zunehmend an Spannung. Ein im Wasser schwimmender langgestreckter Körper weist so starke Spannungsunterschiede auf, dass der Strom hindurchfließt. Das führt zu schweren Verletzungen oder gar zum Herzstillstand. Schwimmen bei Gewitter ist lebensgefährlich.
Wie sicher ist man bei Gewitter im Auto?
Michael Faraday war ein englischer Physiker und Chemiker, der von 1791 bis 1867 lebte. Er wies nach, dass elektrische Ströme immer an der Außenseite von metallischen Körpern abfließen und keine elektrischen Effekte auf das Innere des Käfigs einwirken – das gilt auch für Blitze. So bieten Autos, Flugzeuge, Züge oder Seilbahngondeln als sogenannte „Faradaysche Käfige“ Schutz bei Gewitter. Ist ein Auto in Bewegung, besteht dennoch Gefahr: Durch den Blitzeinschlag könnten Reifen explodieren und das Auto könnte sich überschlagen.
Radler und Motorradfahrer: Weg vom Zweirad!
Radfahrer sollten bei einem Gewitter sofort absteigen und einen Mindestabstand von fünf Metern zwischen sich und ihren metallenen und damit leitenden fahrbaren Untersatz bringen. Für Motorradfahrer gilt dasselbe. Dass die Gummireifen einen schützen, ist ein Irrglaube. Am besten, man sucht ein sicheres Gebäude auf oder verhält sich genauso wie ein Fußgänger, der von einem Gewitter überrascht wird.
Was sind die Folgen eines Blitzschlags?
Wenn ein Blitz direkt in den Körper einschlägt, hat man kaum eine Chance: Bei einem Blitzschlag können bis zu 100 Millionen Volt und mehrere 10.000 Ampere innerhalb von 0,02 Sekunden auf einen Menschen einwirken. Die Stromstärke führt zum sofortigen Tod durch Herzstillstand.
Eine Chance aber hat das Blitzopfer: Wenn ein großer Teil des Blitzstroms nicht durch den Menschen hindurch, sondern über dessen Körperoberfläche fließt. Nichtsdestotrotz kommt es zu schweren körperlichen Schäden wie Lähmungen, Amnesien, Krämpfen, Verbrennungen oder Herzschäden.
Spätfolgen nicht ausgeschlossen
Es kann auch zu Folgeschäden durch Blitzschlag kommen, wie chronischen Schmerzen, mangelndem Erinnerungsvermögen, Gehirn- und Nervenschäden bis hin zu Persönlichkeitsänderungen. Da die Symptome oft erst Monate nach einem Blitzschlag auftreten, bringen viele Ärzte diese aber nicht mit dem Ereignis in Zusammenhang.
Erste Hilfe kann Leben retten
Wenn man Zeuge eines solchen Ereignisses wird, sollte man sofort Erste Hilfe leisten. Da ein Blitzschlag zu Herz- und Atemstillstand führen kann, sind Sofortmaßnahmen für das Opfer lebenswichtig.
- Rettungswagen rufen.
- Kreislauf und Atmung überprüfen und Verletzten geschützt lagern.
- Wenn möglich, viel trinken lassen, um Schockzuständen vorzubeugen.
- Bewusstlose Blitzopfer in die stabile Seitenlage bringen.
- Bei Atemstillstand und fühlbarem Puls: Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen.
- Kein Puls, Herzstillstand: Herzdruckmassage durchführen.
Immer ins Krankenhaus
Auch wer „nur“ von einem Blitz gestreift wird, muss für die nächsten 24 Stunden zur Beobachtung ins Krankenhaus. In diesem Zeitraum können gefährliche Herzrhythmusstörungen auftreten, selbst wenn sich der Betroffene zuerst wohl fühlt.