Die Lebenszufriedenheit der Deutschen hat im Jahr 2024 einen deutlichen Aufschwung erfahren. Besonders Bayern schneidet im heute veröffentlichten SKL Glücksatlas hervorragend ab. Mit einer durchschnittlichen Zufriedenheit von 7,23 Punkten belegt der Freistaat den zweiten Platz hinter Hamburg. Doch obwohl Bayern mit einer guten Platzierung glänzt, gibt es innerhalb des Landes deutliche regionale Unterschiede in der Zufriedenheit.
Bayerns Süden ist zufriedener als der Norden
Vor allem in südlichen Regionen wie dem Allgäu oder dem Münchener Umland ist das Glücksniveau sehr hoch. Die Landkreise Dillingen an der Donau und Fürstenfeldbruck gehören sogar zu den „Glücksgebieten“ – Regionen, in denen der Anteil hochzufriedener Menschen auffallend groß ist. Hier berichten die Bewohner von einer besonders hohen Lebensqualität, geprägt durch starke Vereinskulturen, hohe Einkommenszufriedenheit, einen stabilen Arbeitsmarkt und gute Gesundheitsversorgung. Doch auch der ländliche Raum, etwa in Niederbayern, verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Zufriedenheit.
Franken und die Oberpfalz liegen hingegen eher im mittleren Bereich des Zufriedenheitsrankings. Ursachen seien beispielsweise Unterschiede bei der wirtschaftlichen Lage, die Dichte an Arbeitsplätzen und infrastrukturelle Defizite, besonders im öffentlichen Nahverkehr, so die Studienmacher.
Lebenszufriedenheit nach Pandemie: Bayern auf Erholungskurs
Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit hat sich die Lebenszufriedenheit der Bayern 2024 deutlich erholt. Insgesamt sind die Bayern wieder fast so zufrieden wie vor der Pandemie – und gehören damit zu den glücklichsten Menschen Deutschlands. Im Jahr 2021, als die Pandemie noch in vollem Gange war, hatte die Lebenszufriedenheit einen Tiefpunkt von 6,77 Punkten erreicht. Heute, nur drei Jahre später, liegt sie wieder fast auf dem Niveau von 2019, als der Wert 7,26 Punkte betrug. Besonders bemerkenswert: Bayern hat sich schneller erholt als viele andere Bundesländer und profitiert von einer stabilen Wirtschaft und einer als hervorragend angesehenen Gesundheitsversorgung.
In ganz Deutschland war die Lebenszufriedenheit 2021 auf einen Tiefpunkt gesunken. Im Jahr 2021 lag der Zufriedenheitswert bei 6,58 Punkten. 2024 stieg die Zufriedenheit auf 7,06 Punkte und erreicht damit auch im bundesweiten Durchschnitt nahezu das Niveau der Jahre vor der Pandemie. Besonders die Zufriedenheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist gestiegen. Auch berufstätige Mütter, die während der Pandemie mit zusätzlichen Belastungen konfrontiert waren, berichten von einer spürbaren Verbesserung ihres Wohlbefindens.
Westdeutsche Bundesländer dominieren
Doch nicht alle Bundesländer konnten sich nach der Corona-Pandemie erholen. In Hessen, Sachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, das in der Studie wiederholt den letzten Platz belegt, sank die Lebenszufriedenheit sogar in diesem Jahr. Besonders auffällig ist auch die wachsende Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland. Alle sechs Spitzenplätze im Glücksatlas werden von westdeutschen Bundesländern belegt. Und während die westdeutschen Bundesländer mit einem Durchschnitt von 7,13 Punkten dominieren, liegt die Lebenszufriedenheit im Osten nur bei 6,79 Punkten. Dieser Unterschied war während der Corona-Zeit fast verschwunden, hat sich aber nun wieder vergrößert.
Für den SKL Glücksatlas wurden von Juli 2023 bis Juni 2024 über 12.500 Menschen ab 16 Jahren zu ihrer persönlichen Zufriedenheit durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Die Studie misst die Zufriedenheit auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) und bezieht sowohl objektive Indikatoren, wie wirtschaftliche Lage und Infrastruktur, als auch subjektive Einschätzungen der Befragten ein. Der Glücksatlas wird seit 2022 von der Süddeutschen Klassenlotterie unterstützt. Bis Ende 2021 war die Deutsche Post der offizielle Partner.