Forscher haben im Nationalpark Bayerischer Wald einen Pilz entdeckt, der bisher nur in tieferen Lagen vorkam: die Becherkoralle. Wie die Nationalparkverwaltung am heutigen Freitag mitteilt, ist das ein deutliches Zeichen für den Klimawandel. Gefunden wurde sie an drei Plätzen, unter anderem auf dem Hochschachten auf über 1.000 Metern.
In Bayern vom Aussterben bedroht
Die Pilzart Becherkoralle ist laut Pilzexperte Peter Karasch wärmeliebend und war bisher in erster Linie in der norddeutschen Tiefebene zu finden. 2015 war sie in Bayern noch sehr rar und stand als „vom Aussterben bedroht“ auf der Roten Liste. „Dass wir nun innerhalb von zwei Jahren drei Funde haben und einen sogar in den Hochlagen, ist ein eindeutiges Zeichen für die Erwärmung der Gegend.“
Becherkoralle profitiert vom Klimawandel und Totholz
Laut Karasch profitiert die Art aber nicht nur vom Klimawandel, sondern auch vom Totholzangebot im Nationalpark. Er rechnet damit, dass sich die Becherkoralle in den nächsten Jahren häufiger finden lässt. Wer den weißen Pilz mit dem korallenartig verzweigten Fruchtkörper findet, kann sich beim Pilzexperten des Nationalparks melden.