In Landwirtschaft kommt Moorschutz nicht voran
Um die bayerischen Moorschutzziele zu erreichen, müssen auch rund 20.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Moorflächen wiedervernässt werden. Das stellt die Landwirte mit Moorflächen vor enorme Herausforderungen, die Paludikultur ist absolutes Neuland.
Das neue bayerische Moorbauernprogramm bietet dafür hohe Förderbeträge, doch bislang hat nach Auskunft des bayerischen Landwirtschaftsministeriums noch kein Landwirt die Förderung für die Wiedervernässung beantragt.
Moorschutz mit zu vielen Behörden?
Anja Schumann von der „Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos“ wundert das nicht. Sie sagt, der Moorschutz sei zu kompliziert organisiert: „Ich würde als Landwirt jetzt gerade vielleicht auch ganz schön konfus sein.“ Die Bauern, die Klimaschutz im Moor betreiben wollen, müssen sich nämlich mit mehreren verschiedenen Behörden abstimmen.
Damit der Moorschutz für die Landwirtschaft möglichst reibungslos ablaufe, sei es stattdessen nötig, dass der Landwirt nur einen Ansprechpartner für die Wiedervernässung habe. Und der die Kontakte zu den anderen Behörden für ihn übernehme. Am besten solle das der Moorbeauftragte am Amt für Landwirtschaft sein, so Schumanns Vorschlag.
Gibt es ein Informationsdefizit?
Eine weitere große Hürde: Die Bevölkerung und die Landwirte wissen noch zu wenig über den Moorschutz. Warum es für das Klima und den Wasserhaushalt wichtig ist, dass das Wasser im Moorboden bis eine Handbreit unter der Oberfläche steht. Ist das Wasser weg, gelangt Luft an den Boden. Dann haben die Mikroorganismen Sauerstoff, um den Torf – also den Moorkörper – zu zersetzen. Übrig bleibt ein dürftiger Rest, der oft aussieht wie aufgegossenes Kaffeepulver.
Der andere Teil ist als Kohlendioxid in die Atmosphäre entwichen und heizt den Klimawandel an. Vielen ist auch nicht bewusst, dass ein Liter Milch den gleichen CO₂-Fußabdruck hat wie zwei Liter Benzin – wenn das Futter der Kühe von einer entwässerten Moorwiese stammt.