Einzelangebote gibt es viele – doch ein großer Vorsorgeplan für alle Menschen im Freistaat fehle, sagt Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU): „Prävention ist wichtig, weil unser Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen steht, aufgrund von Fehlernährung, mangelnder Bewegung, aber auch der älter werdenden Gesellschaft.“ Deshalb müsse man sich überlegen, wie die Menschen gesund bleiben können. „Also weg von der Reparaturmedizin hin zu mehr Gesunderhaltung“, so Gerlach.
Seele kommt bei Untersuchungen oft zu kurz
Und das fängt schon bei den Jüngsten an. Hier gibt es zwar die vorgeschriebenen körperlichen Untersuchungen für Kinder und Jugendliche, aber die Seele komme oft zu kurz, warnte Gerlach zusammen mit dem Psychiatrie-Professor Marcel Romanos von der Uniklinik Würzburg: „Viele Kinder entwickeln schon früh Belastungen, und da gilt dann, diese Belastungen nicht größer werden zu lassen, sodass Kinder dann psychisch krank werden.“
Deshalb werden im Rahmen des nun aufgelegten „Masterplans Prävention“ vermehrt Trainings an den Schulen angeboten, um besser mit seelischen Belastungen umzugehen und mögliche Depressionen früh zu erkennen. Das gelte auch für die Arbeitswelt: „Betriebe und Unternehmen in Bayern haben das Potential, mit Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung die psychische Gesundheit der Beschäftigten zu stärken und gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen“, heißt es im Masterplan. Schulungen für Führungskräfte seien inbegriffen.
Kostenlose Sportangebote durch die Gesundheitsämter
Die örtlichen Gesundheitsämter erhalten außerdem Geld für kostenlose Sportangebote auf öffentlichen Plätzen – eine Alternative zu teuren Fitnessstudios. Und weil es beim Thema Gesundheitsvorsorge vor allem auf das Bewusstsein ankommt, startet am 13. Oktober in den Schulen der erste bayernweite Präventionstag, der jährlich ab 2026 auch in Betrieben und Behörden stattfinden soll.
Da gesundes Essen genauso wichtig ist wie körperlich-seelische Fitness, bietet das Landwirtschaftsministerium einen Speiseplan-Check für alle Schulen an. Damit schon die Jüngsten erfahren, dass auch gut zubereitetes Gemüse schmecken kann.