Planeten im Überblick
Sie müssen lange warten, bevor Sie im Juni Planeten am Sternenhimmel sehen: Erst morgens tauchen sie in der Morgendämmerung auf. Nacheinander erscheinen Saturn und Mars im Osten und stehen jeden Morgen etwas höher. Mitte Juni gesellt sich Jupiter dazu, der größte Planet im Sonnensystem – und im Juni das hellste und dickste Licht am Himmel, von Sonne und Mond abgesehen. So hell ist kein Stern am Firmament.
Saturn ist der erste der drei Planeten, die Sie im Juni am Sternenhimmel sehen können. Anfang Juni müssen Sie aber auch auf den Ringplaneten lange warten: Erst gegen halb vier Uhr morgens steht Saturn hoch genug über dem Horizont im Osten, kurz bevor die Morgendämmerung anbricht. Seine scheinbaren Helligkeit nimmt im Juni leicht zu, von 1,1 mag auf 1,0 mag – so hell sind gerade mal ein Dutzend Sterne am Sternenhimmel. Daher können Sie Saturn in der zunehmenden Dämmerung noch eine Weile beobachten, um Viertel nach vier Uhr wird es ihm dann langsam zu hell.
Etwa eine Stunde nach Saturn macht sich links unter ihm ein zweiter Planet am Morgenhimmel bemerkbar, gut drei Handbreit entfernt: Mars taucht Anfang Juni erst auf, wenn es schon fast zu hell für ihn geworden ist – etwa um Viertel nach vier Uhr können Sie ihn tief im Osten finden, am besten mit einem Fernglas. Doch wie Saturn erscheint auch Mars tagtäglich etwas früher im Osten, während die Dämmerungszeiten sich im Juni kaum ändern.
Ende Juni können Sie Mars schon ab Viertel nach drei Uhr im Osten sehen. Dann haben Sie etwa eine Stunde lang Zeit, bis es um Viertel nach vier Uhr für beide Planeten zu hell wird. Saturn ist dann schon ab halb zwei Uhr nachts zu sehen, da ist der Himmel noch finster. Der Abstand zwischen Mars und Saturn ist deutlich gewachsen, um etwa zwei Handbreit.
Mars und Saturn im Vergleich
Steckbriefe der Planeten
Saturn ist derzeit viel besser zu sehen als Mars, obwohl beide Planeten gleich hell sind. Doch Saturn steht nicht nur deutlich höher und damit günstiger, sein Scheibchen ist auch viel größer: Saturn misst 18 Bogensekunden im scheinbaren Durchmesser und damit mehr als dreimal so viel wie Mars. Der wird sich allerdings in den kommenden Monaten mausern.
Mars wird im Laufe des Jahres immer heller und größer werden, bis er Anfang 2025 seinen nächsten Punkt zur Erde erreicht, die Opposition. Saturn ist zum Zeitpunkt seiner eigenen Opposition im September 2024 viel weiter von uns entfernt und daher dann lange nicht so hell.
Etwa ab der Monatsmitte können Sie einen dritten Planeten am Junihimmel sehen: Jupiter geht kurz nach vier Uhr im Osten auf, drei Handbreit links unter Mars. Er ist der größte Planet im Sonnensystem und so hell, dass er spätestens eine halbe Stunde nach seinem Aufgang gesichtet werden kann. Seine scheinbaren Helligkeit von -2,0 mag übertrifft jeden Stern des Firmaments bei Weitem. Jupiter wird Ihnen daher sofort auffallen, wenn Sie freie Sicht zu ihm haben. Erst etwa zwanzig Minuten vor Sonnenaufgang verlöscht er in der Morgendämmerung, gegen fünf Uhr. Mars und Saturn übertrifft er um drei Größenklassen an Helligkeit. Und mit 33 Bogensekunden im scheinbaren Durchmesser ist er fast doppelt so groß wie Saturn. Ende Juni ist Jupiter noch ein bisschen früher zu sehen: Dann macht er sich schon gegen vier Uhr früh bemerkbar.
Mondsichel beim Planetenreigen
Zweimal wandert der Mond an den Planeten im Osten vorüber – zu Monatsbeginn und Ende Juni. Am 1. Juni ist der abnehmende Mond eine gute Handbreit links unter Saturn zu sehen, am folgenden Morgen ist er nur noch eine Handbreit rechts über Mars. Am 3. Juni ist die Mondsichel nur knapp zwei Fingerbreit links von Mars, dann geht sie schnell wieder auf Abstand.
Am 27. Juni kommt der Mond auf seiner Runde um den Sternenhimmel erneut bei Saturn an und ist nur vier Fingerbreit rechts unter dem Planeten zu sehen, am folgenden Morgen in ähnlichem Abstand links von ihm. Der Halbmond am 29. Juni hat Saturn zwei Handbreit weit hinter sich gelassen. Und am letzten Junimorgen ist der Mond nur noch zwei Handbreit von Mars entfernt. Jupiter erreicht er erst Anfang Juli.
Ihre schönsten Planeten-Fotos
Alle anderen Planeten im Sonnensystem sind im Juni gar nicht zu sehen. Neptun befindet sich zwar ganz in der Nähe von Saturn am Morgenhimmel, doch der äußerste Planet kann nur gefunden werden, wenn er im Finstern hoch genug steht. Auch Uranus schafft es zwar an den Morgenhimmel, aber nicht genügend hoch, um sichtbar zu werden. Merkur, der innerste Planet, und Venus ziehen im Juni aus unserer Sicht gerade hinter der Sonne vorbei und bleiben ebenfalls unsichtbar.
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