Singvogel und Gebäudebrüter: Hausrotschwanz
Als einziger Singvogel ist der Hausrotschwanz in der Auswahl. Er ist zwar klein, trällert dafür morgens aber melodisch und lautstark. Eigentlich verbringt er laut LBV die Winter in Nordafrika. Mittlerweile überwintert er aber immer öfter auch in Bayern. „Als Insektenfresser ist er vom Rückgang der Insekten durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen“, so die Naturschützer. Er vertritt auch die sogenannten Gebäudebrüter, die es wegen der Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten in Nischen und unter Giebeln zu finden.
Zugvogel Kranich braucht Feuchtgebiete
Der Kranich ist laut LBV als Zugvogel ein in vielerlei Hinsicht spektakulärer Kandidat. „Mit bis zu 116 cm Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele“, so der LBV. Weil der Vogel, der auch als Glücksbote gilt, einen neuen Zugweg von Ungarn über Österreich für sich entdeckt hat, fliegen Kraniche auch über Bayern. Für seine Rast und Brut ist er auf Feuchtgebiete angewiesen.
In alten Bäumen zu Hause: Der Schwarzspecht
In Mischwäldern mit altem Baumbestand ist der etwa krähengroße Schwarzspecht, der bei uns vor allem in Mittel- und Unterfranken lebt. Er ist der größte heimische Specht und sein Gefieder ist bis auf einen tiefroten Mittelscheitel komplett schwarz. Er frisst baumbewohnende Insekten und deren Larven. Seine Bruthöhle hämmere er bevorzugt in den Stamm alter Buchen. Der LBV nennt ihn „Zimmermann des Waldes“, denn: „Seine Höhlen werden von über 60 verschiedenen ‚Nachmietern‘ genutzt, unter anderem von Siebenschläfer, Fledermaus und Hohltaube.“
Schwarzstorch findet Nahrung in Gewässern
Kandidat Nummer vier ist der Schwarzstorch, der scheuer ist als der Weißstorch. Beide haben lange, rote Beine und einen langen Schnabel. Das Gefieder des Schwarzstorchs ist aber überwiegend schwarz mit grünlich violettem Metallglanz. Sein Lebensraum sind laut LBV Auwälder sowie feuchte Laub- und Mischwälder der Mittelgebirge Bayerns. Nahrung wie Frösche und Fische findet er vor allem in Gewässern.
Die Waldohreule – geräuschloser Flieger
Ebenfalls zur Wahl steht die Waldohreule, die nach dem Waldkauz die zweithäufigste Eule in Bayern ist. Sie ähnelt optisch dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Die Vogelexperten weisen darauf hin, dass „ihre ‚Ohren‘ keine sind, sondern Federpuschel, die nicht zum Hören dienen“. Die Waldohreule kann geräuschlos fliegen und jagt vor allem Mäuse auf offenen Flächen nahe Wäldern. Zum Nisten nutzt sie gern alte Krähennester. Im Winter schlafen mehrere Vögel gern gemeinsam an einem Platz im dichten Geäst, „oft auch im Siedlungsgebiet“, so der LBV.
Bis zum 10. Oktober kann von nun an jeder online sein Votum für den Vogel des Jahres 2025 abgeben. Noch am selben Tag geben die beiden Naturverbände den Sieger bekannt.
Seit 1971 wird jedes Jahr der „Vogel des Jahres“ in Deutschland gekürt. Damals war der Wanderfalke der erste Vogel, dem so Aufmerksamkeit gegeben werden sollte. Seit 2021 wird der Vogel des Jahres durch eine öffentliche Wahl bestimmt.