Von einem „Renten-Theater in unübersehbar vielen Akten“ spricht die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele. Sie meint damit die Diskussion über einen Vorstoß von jüngeren Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU. Sie hatten angekündigt, das Rentenpaket der schwarz-roten Bundesregierung zu stoppen, weil es ihrer Ansicht nach jüngere Generationen unangemessen belastet.
Kein Konflikt alt-jung, sondern arm-reich
Doch das „Renten-Theater“, das sie beobachtet, zeichne ein völlig falsches Bild, ärgert sich Bentele: Das Bild eines Konflikts zwischen Jung und Alt. Aber in Wirklichkeit gebe es andere Interessensgegensätze, findet die VdK-Präsidentin.
Die Konfliktlinie bei Thema Rente verlaufe zwischen denen, die genug Geld haben, um etwas davon zurückzulegen, und denen mit weniger Geld, erklärt Bentele: „Wir haben Personen, die eben easy privat vorsorgen können, die in ETFs oder Aktien investieren können, die auch ein gutes Gehalt haben.“ Daneben gebe es eine große Gruppe, die ganz anders dastehe: „Die müssen Angst haben, dass sie nach einem Berufsleben noch von der Rente leben können.“
Verband will nicht blockieren
Der VdK mit seinen mehr als 2,3 Millionen Mitgliedern sei durchaus bereit, Rentenreformen mitzutragen, die eine Regierungskommission erarbeiten soll, betont Bentele. Im Mittelpunkt müsse aber immer stehen, einen fairen Ausgleich zwischen Rentnern und Beitragszahlern zu schaffen. Besonders wichtig sei dabei ein Ausgleich zwischen denen, die finanziell bessergestellt sind, und denen, die weniger haben.
Kritik an „Junger Gruppe“
Die VdK-Präsidentin spart nicht mit Kritik an den jungen Unions-Abgeordneten, die das Rentenpaket der Bundesregierung bislang ablehnen. Deren Hochrechnungen darüber, was eine Stabilisierung des Rentenniveaus an Kosten mit sich bringt, seien „demokratietheoretisch nicht zielführend“, findet Bentele. In der Demokratie müsse es vor allem einen Konsens geben: „Alle Menschen sollen nach einem Arbeitsleben, wo sie viel beigetragen haben, dann auch von ihrer Rente leben können.“

