Alle Baumaßnahmen wurden mit nachwachsenden Rohstoffen ausgeführt, entsprechend den traditionellen Handwerkstechniken, nur für die Sanitärräume hat man minimale Mengen an Zement verwendet. Die Dächer sind mit Palmwedeln eingedeckt, erklärt Heinsdorff: „Es gibt irrwitzige Konstruktionen mit sehr hohen Dächern, so wie Kirchendome, die sich nach oben wölben. Sie haben einen Nachteil: Sie haben kein Tageslicht. Also habe ich sie ein bisschen aufgeständert, ein paar andere, auch moderne Elemente mit hineingebracht.“
Markus Heinsdorff ist begeistert von fremden Kulturen und fasziniert von alten regionalen Kunsthandwerkstraditionen. Als nächstes möchte er in Peru ein Keramik-Zentrum bauen, lässt sich auch dafür von eingeborenen Architekten vor Ort beraten, und sucht dann Förderer, Spender und Mäzene für die Finanzierung seiner nachhaltigen Projekte, die Handwerk und Bildende Kunst zusammenbringen, im Sinne sozialer Skulpturen.
Familiäre Prägung
Markus Heinsdorffs Vater war Architekt – wohl auch deshalb hat der in München lebende Künstler ein Faible für spezielle kunstvolle Architekturen. So baut er auch Häuser aus Müll, setzt sich immer wieder mit Bauformen sowie Räumen auseinander – und interessiert sich für interdisziplinäre Schnittstellen zwischen Natur und Architektur. Im Kloster Raitenhaslach im oberbayerischen Burghausen stellt er ab 21. Juli für eine Woche in einer raumgreifenden Installation mit Schaukästen hunderte seiner außergewöhnlichen Fundstücke aus – Blätter, Pflanzen, Moose, Samen, Hölzer, Insekten und viele andere Exponate aus verschiedensten Ländern und Kontinenten. Nach Fundorten sortiert trägt die Schau den Titel „Die Sammlung – Arten und Rote Listen“.
Immer jeden ersten Samstag im Monat stellt BR24 das „Haus des Monats“ vor, unterstützt durch die Bayerische Architektenkammer.