Das Eis der Polargebiete schmilzt, der Meeresspiegel steigt und verschluckt ganze Landstriche, Trockengebiete werden größer, Wälder verändern sich – es gibt viele Folgen der Erderwärmung, die unseren Planeten grundlegend verändern.
Eine dieser Folgen ist auch das Ergrünen der Antarktis. Was früher Eis und Schnee war, wird plötzlich grün. Eine neue Studie, durchgeführt von den Universitäten Exeter und Hertfordshire sowie dem British Antarctic Survey, hat nun durch Auswerten und Vermessen von Satellitenbildern herausgefunden, wie weit das schon fortgeschritten ist.
Moos statt Eis – Antarktis wird immer wärmer
Es sind vor allem Moose, die auf dem antarktischen Kontinent seit Jahrhunderten wachsen. Das meiste auf der antarktischen Halbinsel, wo das Klima vergleichsweise mild ist. Aber es ist nur ein winziger Teil des ganzen Kontinents von Eis, Schnee und Fels, der grün bewachsen ist. Doch genau das ändert sich gerade.
„Wir haben eine phänomenale Begrünungsrate festgestellt“, sagt Thomas Roland von der Exeter Universität, der mit seinem Team Satellitenaufnahmen untersucht hat. „Im Jahr 1986 waren es noch weniger als 1 Quadratkilometer an Vegetation, was 115 Fußballfeldern entspricht. 2021 waren es schon über 12 Quadratkilometer, also über 15.000 Fußballfelder.“ Die Vegetationsbedeckung hat sich also in 35 Jahren mehr als verzehnfacht.