Eigentlich hat Heinz Waldenmaier mehr als genug zu tun. Der 69-Jährige betreibt mit seiner Frau zwei Ferienhäuser im malerischen Tegernsee. Dennoch ist der ehemalige Grenzschutzpolizist vor zwei Jahren nochmal in die Lehre gegangen.
Zunächst bei seinem alten Jugendkumpel Stephan Hagn, der in Rottach-Egern eine kleine Metzgerei betreibt. „Als er zu mir gekommen ist und gesagt hat, dass er eine Lehre machen will, hab ich bloß gelacht und gesagt, ja dann ziehen wir halt die zwei Jahre durch“, so der erste Lehrherr Stephan Hagnl über die Bewerbung von Heinz Waldenmeier. Der erinnert sich anders: „Ich glaub’, du spinnst, hat er zu mir gesagt. Dann hab ich gesagt, na, I spinn ned, ich will des lernen“.
Lernen fällt im Alter nicht mehr ganz so leicht
Allerdings hat Heinz Waldenmaier dann rasch gemerkt, dass seine jungen Mitschüler in der Berufsschule sich doch erheblich leichter tun mit dem Lernen. „Ich hab gelernt wie ein Wahnsinniger, aber nach einer gewissen Zeit vergisst man bestimmte Dinge halt wieder. Des ist wahrscheinlich altersbedingt.“
Doch die Neugierde hat ihn durchhalten lassen. Als Sohn von Nebenerwerbslandwirten, der selbst aber nie Landwirtschaft betrieben hat, wollte er endlich mehr erfahren über das Lebensmittel Fleisch. Gerade, weil in den letzten Jahren soviel über Tierwohl und Umweltbelastung durch die Fleischwirtschaft diskutiert wird. „Man muss ja nicht jeden Tag Fleisch essen, aber zu einer gesunden Ernährung gehört es für mich einfach dazu. Wenn die Qualität stimmt.“