Elektronische Geräte sammeln ständig Daten über uns und übermitteln sie oft an unerwünschte Dritte. Dass Smartphones unsere Standortdaten sammeln und sogar Gespräche zu Werbezwecken mitschneiden, ist inzwischen bekannt.
Eine im September veröffentlichte Studie (externer Link, englischsprachig) aus Großbritannien, Spanien und den USA zeigt jetzt: Auch Smart-TVs erheben regelmäßig Daten über unser Nutzungsverhalten.
Screenshots aus dem laufenden Programm
Mittels einer Technologie zur automatischen Inhaltserkennung namens Automatic Content Recognition (ACR) ermitteln Smart-TVs, was bei uns läuft. Die Forscher vergleichen das Prinzip mit der Musikerkennungssoftware „Shazam“: Immer wieder würde der Fernseher sowohl Bild als auch Ton mit einer Datenbank abgleichen und könne daraus erkennen, was gerade läuft.
Samsung und LG im Visier
Die automatische Inhaltserkennung funktioniert demnach auch, wenn das Signal aus einem HDMI-Anschluss kommt – also einem Blu-Ray-Player, einer Spielekonsole oder einem Streaming-Stick. Verschont bleibt nur, was über Drittanbieter-Apps wie die von Netflix oder YouTube abgespielt wird.
Diese Daten würden dann auf die Server der Hersteller übermittelt, um ein personalisiertes Werbeprofil zu erstellen. Die Forscher untersuchten insbesondere Geräte der Hersteller Samsung und LG, schließen aber nicht aus, dass die Praxis aber auch bei weiteren Herstellern üblich ist.
ACR widersprechen: So geht’s
Je nach Gerät und Hersteller unterscheiden sich Name und Ort, unter der sich die Option zum Abschalten der automatischen Inhaltserkennung versteckt. Bei Samsung-Geräten lässt sich die entsprechende Einstellung in den Nutzungsbedingungen unter „Viewing Information Services“ anpassen, während sie bei Fernsehern von LG unter dem Stichwort „Live Plus“ zu finden ist.
Mehr Tipps und Sicherheitshinweise zu Smart-TVs (externer Link) hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf seiner Website zusammengestellt.