Im Oktober wurde in Deutschland erstmals ein Mpox-Fall mit der neuen Virusvariante Klade Ib registriert. Es war ein Reiserückkehrer, der sich in Afrika infiziert hatte. Jetzt gibt es erstmals eine Infektion, die innerhalb Europas stattfand. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich zwei Menschen in Großbritannien mit der Mpox-Virusvariante Klade Ib infiziert. Experten sehen trotzdem keine Gefahr für Deutschland durch Mpox.
Erste Infektionen mit neuer Mpox-Variante außerhalb Afrikas
Die beiden Menschen, die sich jetzt in Großbritannien mit der Mpox-iVirusvariante Klade Ib infiziert haben, lebten laut WHO im gleichen Haushalt wie eine Person, die kurz nach einer Reise in mehrere afrikanischen Länder positiv getestet worden sei. Es handle sich um die ersten lokal übertragenen Mpox-Klade-Ib-Fälle in der europäischen Region der WHO und auch um die ersten außerhalb Afrikas, seit die WHO im August einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen habe, meldete die Weltgesundheitsorganisation Anfang November.
Infektiologe sieht „keine neue Situation“ durch Mpox-Fälle
Laut Christoph Spinner, Infektiologe am Klinikum rechts der Isar der TU München, ergebe sich durch den in Deutschland registrierten Mpox-Fall mit der Virusvariante Klade Ib „eigentlich keine neue Situation“, sagte er Ende Oktober im BR-Interview. „Es ist eine Infektionserkrankung, gegen die man nach wie vor gut impfen kann“, erklärte der Mediziner. Aus seiner Sicht gebe es keine gesicherten Hinweise, dass die neue Virusvariante Klade Ib wesentlich gefährlicher sei als die Klade II.
Die Mpox-Virusvariante Klade II hatte vor gut zwei Jahren mit zahlreichen Ausbrüchen weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt, konnte aber erfolgreich eingedämmt werden. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko für eine Mpox-Infektion „für die breite Bevölkerung“ nach wie vor als „gering“ ein.
Mpox-Infektionen meist durch Reiserückkehrer aus Afrika
Europaweit wurde in Schweden am 15. August erstmals eine Infektion mit dieser Mpox-Variante festgestellt – auch hier bei einer Person, die zuvor in Afrika war, wo sich das Virus derzeit schnell verbreitet.
Der typische Mpox-Patient sei der Reiserückkehrer, der mit dem Flugzeug unterwegs ist, bestätigte auch Prof. Christoph Spinner, Facharzt für Infektiologie am Münchner Klinikum rechts der Isar, im Gespräch mit dem BR.
Keine Mpox-Epidemie bei uns erwartet
Aber auch Reiserückkehrer mit einer Mpox-Infektion werden kein großes Infektionsgeschehen bei uns auslösen. Die Lage in Afrika könne nicht auf Deutschland übertragen werden, sagte Spinner. Dort hätten viele Menschen gar keinen Zugang zum medizinischen System. Auch genügend Impfstoff gibt es in den betroffenen Regionen Afrikas nicht, daher warnt die WHO vor einem Notstand.