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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Thomas Mann am Tegernsee: Ferien zwischen Krise und Idylle
Kultur

Thomas Mann am Tegernsee: Ferien zwischen Krise und Idylle

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Die Defregger Villa am südwestlichen Tegernsee: Ein abgeschiedenes Haus mit Walmdach, direkt am See, der Garten malerisch verwildert. Hier macht Thomas Mann 1918 Ferien: Acht Wochen lang, von Mitte Juli bis September, mit der ganzen Familie: Frau Katia, die fünf Kinder, dazu Köchin, Haus- und Kindermädchen.

Inhaltsübersicht
Krise und Idylle im Hungerjahr 1918Bayerische Idylle trifft persönliche KriseEine Hundegeschichte zur AuflockerungEin leichtfüßiges Buch für Einsteiger

Eine Idylle. Oder doch nicht? Es regnet viel, Thomas Mann hat Zahnschmerzen, die Schwiegereltern kommen zu Besuch. Deutschland ist im 4. Kriegsjahr, die Versorgungslage ist so schlecht, dass die Kinder Schnecken sammeln. Die schmecken nicht, machen aber satt.

Krise und Idylle im Hungerjahr 1918

Und dann ist da noch die Sache mit Thomas Manns neuem Buch. „Man kann sich das nicht dramatisch genug vorstellen“, sagt Autorin Kerstin Holzer. „Er hatte die ‚Betrachtungen eines Unpolitischen‘ beendet, einen 600-Seiten-Wälzer, in dem er den Krieg bejubelt, das Deutschtum und den Obrigkeitsstaat auf wirklich chauvinistische Weise feiert und sich absolut antidemokratisch äußert. Er war 1914 einer der Kriegseuphoriker gewesen, aber als er nun auf das Erscheinen dieses Kriegsbuchs wartete, lag die Niederlage der Deutschen im Ersten Weltkrieg in der Luft und die Revolution. Also er wartete auf das Erscheinen eines Buches, mit dem er historisch total auf dem falschen Dampfer saß.“

Thomas Manns Ferien am Tegernsee 1918 sind also Idylle und Krise zugleich. Er ist 43 Jahre alt, die Buddenbrooks haben ihn früh berühmt gemacht, aber nun quält ihn die Sorge über seine Zukunft als Schriftsteller. Er fürchtet, zum Außenseiter zu werden. Innerhalb der Familie ist er es bereits: mit Bruder Heinrich ist er tief zerstritten, die Schwiegermutter macht keinen Hehl daraus, was sie über ihn denkt.

Bayerische Idylle trifft persönliche Krise

Und was macht Thomas Mann? Er schreibt eine Hundegeschichte. Hier am Tegernsee beginnt er die Novelle „Herr und Hund“ über seinen treuen Gefährten Bauschan. Manns Hundeliebe ist beispielhaft für die inneren Haltungen und Unzulänglichkeiten des Autors. „Ich sehe Thomas Mann als ziemlich modernen Mann“, sagt Kerstin Holzer. „Er und seine Frau Katia waren antiautoritär, bevor es das Wort überhaupt gab, also sehr tolerant mit den Kindern, modern auch in seiner Persönlichkeit, mit diesen Ambivalenzen. Er war narzisstisch, aber er war auch fürsorglich, er war erotisch fluide, würden wir heute vielleicht sagen, aber er war auch ein treuer Ehemann, der seine Frau wahnsinnig liebte und das macht ihn zu einer facettenreichen Persönlichkeit und das schlägt sich auch in seinem Werk nieder.“

Eine Hundegeschichte zur Auflockerung

„Thomas Mann macht Ferien“ ist ein literarisches Sachbuch, sehr atmosphärisch, sehr erzählerisch, sehr detailreich. In Tagebüchern und Briefen sind die acht Wochen hervorragend dokumentiert. Und doch ist das Ganze weder voyeuristisch noch ausschließlich für eingefleischte Thomas-Mann-Nerds, im Gegenteil: „Thomas Mann macht Ferien“ ist auch als Einstieg ins Werk von Mann geeignet, denn egal ob Buddenbrooks, Tonio Kröger oder Der Tod in Venedig: in allen diesen Werken steckt auch viel Persönliches.

„Thomas Mann ist ein Schriftsteller, der auch seine inneren Kämpfe seinem literarischen Werk eingeschrieben hat“, sagt Holzer. „Es ist ja bekannt, dass er seine homo-erotischen Sehnsüchte unterdrückt hat. Aber er hat etwas draus gemacht, was uns alle angeht, er hat sie verwandelt in das Thema, dass man eben nicht alle Facetten seiner Persönlichkeit möglicherweise in einem Leben leben kann, und er kennt sich gut aus mit Ängsten, mit Sehnsucht, mit Entsagung, und das macht sein Werk sehr tröstlich und zeitlos.“

Ein leichtfüßiges Buch für Einsteiger

„Thomas Mann macht Ferien“ ist ein leichtfüßiges Buch. Sinnlich und voller Witz zeichnet es ein buntes Bild Thomas Manns als Familienmensch, verliert dabei aber nie das große Ganze aus dem Blick: sein Werk, seine Haltung, seine Sorgen, Geschichte und Politik. Keine 200 Seiten dick, ist trotzdem noch Platz für die Angst des Autors vor Gewittern, für Katias Kleiderwahl und die Theateraufführungen der Kinder, für berühmte Nachbarn und eine Wanderung: Am Ende dieser Ferien steht der gebürtige Lübecker Thomas Mann zum ersten Mal auf einem Berggipfel.

Kerstin Holzer: „Thomas Mann macht Ferien. Ein Sommer am See“ ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen und kostet 22 Euro.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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