Die letzte Drehperiode beginnt mit einer Premiere: Die Schauspieler filmen sich selbst – für eine Verfolgungsszene halten sie die Steadicam in den Händen. Eine ungewohnte Situation, die die beiden alten Hasen mit Bravour meistern. Wie viele Sekunden von diesem selbstgedrehten Material dann im fertigen Film landen, ist allerdings völlig offen.
Tivoli-Kraftwerk ist Schauplatz der letzten Folgen
Gedreht wird am und im Tivoli-Kraftwerk in der Hirschau. Von außen leuchten gewaltige Scheinwerfer mit Reflektoren in die große Halle, damit den ganzen Tag über die gleiche Lichtstimmung herrscht. Die alten Generatoren dort liefern immer noch Strom, allerdings sind sie so laut, dass sie für den Dreh abgeschaltet wurden.
Es wird die längste Drehphase in der 35-jährigen Tatort-Karriere von Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec, denn Folge 99 und Folge 100 werden zusammen produziert. Irgendwann im Juli fällt die letzte Klappe. Langsam macht sich ein wenig Wehmut breit: „Mit jeder Szene, die wir hier drehen, ist es eine weniger, die wir bis zum Schluss haben“, stellt Nemec fest. Doch es sei richtig, jetzt aufzuhören, meint Wachtveitl, denn es sei auch so, „dass die Leute das bedauerlich finden. Wenn das nicht mehr so wäre, hätten wir den Zeitpunkt verpasst.“
Verbrannte Leiche gibt Kommissaren kurz vor Rente Rätsel auf
In dieser Doppelfolge geht es aber nochmal richtig zur Sache – viel Platz für den Abschiedsschmerz bleibt da nicht. Der scheinbar unlösbare Mord ereignet sich vier Tage, bevor die Kommissare Batic und Leitmayr in den Ruhestand gehen. Eine verbrannte Leiche gibt den Ermittlern Rätsel auf, die nicht nur die falschen Schlüsse ziehen, sondern mit einem Phantom und einem ganzen Netz krimineller Gewalt konfrontiert werden.
Batic und Leitmayr – sie bleiben Leitwölfe bis zum Schluss. Aber auch danach werden Nemec und Wachtveitl als Schauspieler weitermachen. Und das ist eine gute Nachricht.