Junge Leser und Hörbücher stärken den Buchmarkt – so könnte man die Zahlen des deutschen Buchmarkts 2024 zusammenfassen, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels präsentierte. 2024 ist der Umsatz um 1,8 Prozent auf 9,88 Milliarden Euro im Vergleich zu 2023 gestiegen.
Blickt man auf die unterschiedlichen Altersgruppen, dann sei das Umsatzplus insbesondere auf die junge Zielgruppe zurückzuführen, „die wirklich mit völliger Buchbegeisterung in ihr Leseleben startet“, sagte Karin Schmidt-Friderichs, die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, im Interview mit dem BR. Gerade junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren griffen immer häufiger zum Buch.
New Adult und Young Adult liegen im Trend
Im Trend liegen bei dieser Zielgruppe – und insbesondere bei jungen Frauen – Bücher aus dem Bereich New Adult und Young Adult. Einem Genre, bei dem junge Protagonistinnen und Protagonisten die Hauptrolle spielen und in denen es häufig um Themen wie Erwachsenwerden, erste Liebe, Identitätsfindung und Freundschaften geht. New Adult oder Young Adult-Romane würden auf Social Media gefeiert und lösten dort Begeisterung aus, so Schmidt-Friderichs.
Ein weitere Wachstumsfaktor sei der Audiomarkt, „das Hörbuch boomt, getrieben durch digitale Wiedergabeformate. Streaming und Download sind richtig wichtige Ausgabeformen geworden“, sagte Schmidt-Friderichs dem BR. Stabil blieb hingegen der Absatz von E-Books. Der mache immer noch rund sechs Prozent des Umsatzes aus – und hat sich über die letzten Jahre auf diesem Niveau eingependelt.
Schwächeres erstes Halbjahr 2025
Etwas schlechter sieht die Bilanz für das erste Halbjahr 2025 aus. Da liege der Umsatz um 3,3 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums, wie Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, mitteilte. Erfahrungsgemäß entwickle sich das zweite Halbjahr jedoch besser, weil Sommerferien und Frankfurter Buchmesse die Buchverkäufe meist ankurbeln.
Der Dachverband der Buchhändler und Verlage forderte zudem, das Lesen besser zu fördern. „Das Interesse an Büchern ist groß, aber wir erreichen damit nur diejenigen, die in der Lage sind, funktional zu lesen“, sagte Schmidt-Friderichs. „Jedes vierte Kind bleibt außen vor, weil es nicht über eine ausreichende Lesekompetenz verfügt.“
Mit Informationen von dpa