Es ist bewiesen und allgemein bekannt: Zu wenig Bewegung macht krank (Link zum Podcast). Trotzdem sitzen die meisten Menschen in Deutschland immer mehr – laut einer neuen Studie im Auftrag der Deutschen Krankenversicherung (DKV) so viel wie nie zuvor.
Menschen sitzen im Schnitt über zehn Stunden
Mehr als zehn Stunden an einem Werktag verbringen Menschen in Deutschland demnach durchschnittlich im Sitzen. Das ist ein neuer Höchststand. Bei der Arbeit sitzen die Befragten den Angaben nach im Durchschnitt 3,5 Stunden. Weitere 2,5 Stunden verbringen sie vor dem Fernseher. Auf Wegzeiten mit Bahn, Auto oder anderen Verkehrsmitteln entfallen pro Tag 80 Minuten, auf die Zeit am Computer oder Tablet 1,5 Stunden. In der übrigen Freizeit verbringen die Menschen im Mittel weitere 82 Minuten im Sitzen.
Die durchschnittliche Sitzdauer erhöhte sich demnach pro Werktag binnen zwei Jahren von neun Stunden und 58 Minuten auf etwa zehn Stunden und 13 Minuten.
Eine Stunde Bewegung zum Ausgleich
Ungefähr eine Stunde Bewegung am Tag sei ein guter Richtwert, um lange Sitzzeiten von mehr als acht Stunden auszugleichen, heißt es in dem Report. Aber nicht einmal jeder Dritte, der viel sitzt, bewege sich so viel, heißt es in dem Report. Die Bedingungen für einen rundum gesunden Lebensstil erfüllen nur zwei Prozent der Bevölkerung.
Der Report zum Gesundheitsverhalten in Deutschland ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg entstanden. Im Zentrum standen Ernährung, körperliche Aktivität, Alkoholkonsum, Rauchen, Stressverhalten und die im Sitzen verbrachte Zeit. Insgesamt wurden rund 2.800 Menschen ab 18 Jahren in ganz Deutschland befragt, und zwar im Februar und März 2025.
Mit Informationen von dpa und AFP