Ameisen sind zwar ein unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden Ökosystems, können aber auch ganz schön nerven. Bekämpft werden sollten sie nur dort, wo sie tatsächlich Schaden anrichten oder nicht hingehören – zum Beispiel in der Wohnung.
Ameisen im Garten loswerden: Natürliche Methoden und Tipps
Im Garten sollten Ameisen nur dann bekämpft werden, wenn sie deutlich stören, also Menschen „attackieren“. Für Pflanzen sind Ameisen keine Gefahr, denn sie fressen sie weder an, noch schädigen sie sie auf andere Weise. Eine Ausnahme: Ameisen lieben Blattläuse und deren Honigtau und schützen diese – was einer Pflanze durchaus schaden kann.
So helfen Nematoden gegen Ameisen im Garten
Nematoden sind winzige, im Boden lebende Fadenwürmer, die gezielt gegen Ameisennester eingesetzt werden können – vor allem an feuchten Standorten wie Rasenflächen, in Gewächshäusern oder Balkonkästen. Die eingesetzten Arten, etwa Steinernema feltiae, bevorzugen ein feuchtes, mildes Klima. Sie dringen in das Ameisennest ein, stören dort das Milieu und können Larven befallen. Dadurch fühlen sich die Ameisen gestört und verlegen ihr Nest meist an einen anderen Ort. Nematodenpräparate sind im Handel erhältlich, lassen sich einfach mit Wasser ausbringen und gelten als unbedenklich für Menschen, Haustiere und Pflanzen.
Um empfindliche Pflanzen, wie junge Obstbäume, lassen sich Leimringe anbringen, die verhindern, dass Ameisen hinaufklettern und dort Blattläuse „melken“. Gegen unschöne Ameisen-Erdhaufen hilft es, diese regelmäßig zu zerstören. Mit der Zeit ziehen die Ameisen meist an einen neuen Platz.
Ameisen im Haus bekämpfen: Die besten Hausmittel
Auch wenn Ameisen im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen, sollte man aktiv werden, sobald sie ins Haus eindringen. Es gibt zahlreiche Hausmittel, die gegen Ameisen helfen können – hier eine Übersicht:
Schlupflöcher abdichten: Beobachten Sie genau, wo die Ameisen ins Haus kommen. Verschließen Sie Ritzen oder Löcher. Ameisen sind jedoch sehr findig und können auch durch Steckdosen oder alte Fensterrahmen eindringen.
Duftbarrieren einsetzen: Ameisen folgen Duftspuren ihrer „Erkunderameisen“. Unterbrechen Sie diese mit Gerüchen, die sie nicht mögen, etwa Zimt, Nelke, Zitrone, Lavendel, Thymian, Teebaumöl oder Majoran. Alternativ bietet sich an, den Boden mit Essigessenz oder Zitronenessig wischen, um die Spur zu überdecken.
Barrieren aus Kalk oder Kreide: Ameisen meiden alkalische Substanzen. Legen Sie Gartenkalk oder Kreidepulver am Boden oder an Fensterbänken aus.
Hygiene in der Küche: Halten Sie Nahrungsquellen sauber und verschlossen. Lebensmittel in luftdichten Behältern aufbewahren. Klebestreifen vor Vorratsschränken oder Kühlschränken können Barrieren bilden.
Weitere Tipps aus Internetforen: Einfach mal ausprobieren
- Flüssigwaschmittel über der Ameisenstraße verstreichen
- Kupferdraht oder Kupfermünzen als Barriere auslegen
- Kaffeesatz
- Essigreiniger
- Ablenken durch Futterangebote vor dem Weg ins Haus – etwa einen halben Apfel oder Zuckerwasser.
Fazit aller Diskussionen im Netz: Bei manchen hilft’s, bei manchen nicht. Eine effektive und nachhaltige Bekämpfung mit diesen Mitteln ist höchstens bei wenigen Tieren möglich, bei einem starken Befall eher unwahrscheinlich.
Wenn nichts mehr hilft: Ameisenmittel aus dem Handel
Manchmal ist der Befall so stark, dass Hausmittel nicht mehr ausreichen. In solchen Fällen ist es notwendig, auf Ameisenmittel aus dem Handel zurückzugreifen – besonders aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen, um die Tiere aus dem Haus zu vertreiben.
Ein bewährtes Mittel ist Kieselgur, eine Substanz, die aus fossilen Ablagerungen von Kieselalgen entsteht. Kieselgur tötet durch mechanische Verletzungen der Wachsschicht, was zu Austrocknung führt. Wichtig ist jedoch, die Gebrauchsanweisung genau zu beachten, damit keine anderen Insekten unbeabsichtigt Schaden nehmen.
Ameisenmittel mit chemischen Bioziden sind ebenfalls erhältlich, sollten aber mit großer Vorsicht verwendet werden. Diese Mittel können nicht nur Ameisen, sondern auch die Umwelt und andere Lebewesen erheblich beeinträchtigen. Daher ist ein verantwortungsvoller und gezielter Einsatz unerlässlich.
Warum Backpulver gegen Ameisen keine Lösung ist
Eine Maßnahme, die man im Kampf gegen Ameisen im Garten unbedingt vermeiden sollte, ist die Verwendung von Backpulver. Es kursiert der Mythos, dass Ameisen dadurch explodieren sollen. Tatsächlich reagiert das Natron zwar mit der Feuchtigkeit im Körper der Ameise, was das Tier schädigen kann – aber explodieren tut es nicht. Abgesehen von der unnötigen Qual für die Tiere kann es auch andere Gartenbewohner gefährden, wenn diese die natronverseuchten Ameisen fressen.