Noch wüten die Flammen in Spanien – alleine in den vergangenen 24 Stunden wurden 30.000 Hektar Land zerstört. Doch es gibt einen kleinen Lichtblick: Die Einsatzkräfte hoffen auf einen Wetterumschwung.
Kühlere Temperaturen zum Ende einer 16-tägigen Hitzewelle mit Temperaturen von 45 Grad ließen auf eine Eindämmung der Feuer hoffen. Die Höchsttemperaturen seien um zehn bis zwölf Grad gesunken, während die Luftfeuchtigkeit gestiegen sei, so Nicanor Sen von der Regionalregierung in Kastilien und León. „Diese Veränderungen erleichtern und verbessern die Bedingungen, um die Brände unter Kontrolle zu bringen“, sagte Sen dem Sender TVE. Regen ist laut Wettervorhersage allerdings vorerst nicht zu erwarten.
Auch deutsche Feuerwehrleute im Einsatz
In der bislang schlimmsten Waldbrandsaison Spaniens verbrannten nach Angaben des europäischen Waldbrand-Informationssystem Effis seit Jahresbeginn bereits 373.000 Hektar Land – so viel wie nie zuvor innerhalb eines ganzen Jahres. Frankreich, Italien und Finnland schickten Helfer und Löschflugzeuge, die Niederlande, Tschechien und die Slowakei Löschhubschrauber. Auch Feuerwehrleute aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen trafen inzwischen ein. Die insgesamt 67 Einsatzkräfte sollen in die Region Extremadura eingesetzt werden.
Seit einer Woche lodern in Spanien mehrere große Brände: in den nordwestlichen Provinzen Zamora und León, in der galicischen Provinz Ourense und in der westlichen Provinz Cáceres und in der Region Extremadura an der Grenze zu Portugal. Tausende Einwohner wurden aus dutzenden Dörfern evakuiert, mehrere Hauptverkehrsachsen sind gesperrt und der Zugverkehr zwischen Madrid und Galicien wurde eingestellt.
„Nicht ein Flugzeug ist gekommen“
Bewohner der von den Waldbränden getroffenen Provinz Ourense äußerten sich derweil frustriert über den Fortschritt der Löscharbeiten. „Hier ist niemand aufgetaucht“, sagte die 42-jährige Patricia Vila im Dorf Vilamartin de Valdeorras der Nachrichtenagentur AFP. „Kein einziger verdammter Hubschrauber, nicht ein Flugzeug ist gekommen, um Wasser abzuwerfen und die Lage etwas zu beruhigen.“
Durch den Tod eines Feuerwehrmanns war die Zahl der Todesopfer am Montag in Spanien auf insgesamt vier gestiegen. Im Nachbarland Portugal kam ebenfalls ein Feuerwehrmann ums Leben, zuvor war bereits ein Mensch durch die Brände getötet worden. In Portugal wurden in diesem Jahr bereits 216.000 Hektar Land verbrannt. In Portugal wüten derzeit noch vier große Brände.
Mit Informationen von AFP und dpa