Es reicht der örtliche Bach und man braucht nicht einmal eigenen Grund , um Bäume und Sträucher zu pflanzen. Es geht (fast) ohne Geld, nur ein bisschen Mut und Durchhaltevermögen sind nötig, um Bach und Landschaften aufleben zu lassen.
Handlungsbedarf am Bach
Über 90 000 Kilometer kleine Bäche fließen durch Bayern, sogenannte Gewässer 3. Ordnung. Für ihren Unterhalt sind die Gemeinden zuständig. Und hier besteht fast überall Handlungsbedarf. Nur einer von fünf Bächen und Flüssen ist derzeit in einem sogenannten „guten ökologischen Zustand“. Und mehr als die Hälfte der einheimischen Fische gilt als gefährdet. Wer sich also für einen Bach in seiner Nähe engagieren will, kann einfach bei der Gemeinde nachfragen, in der der Bach liegt. Nähere Informationen gibt es auch beim Landesamt für Umwelt (Externer Link), bei den örtlichen Fischereivereinen und den Naturschutzverbänden. Wer tiefer einsteigen will, findet das nötige Hintergrundwissen in Fachbüchern.
Weidentriebe stecken und Bach beobachten wirkt
Dass so eine Bachpatenschaft unkompliziert ist, beweist eine Kindergartengruppe in Holzheim im Landkreis Neu-Ulm: Dieses Jahr hat sie die „Bachpatenschaft“ für ihren Dorfbach, die Leibi übernommen: Die Kinder bauen im Uferbereich für Tiere eine sogenannte Benjes-Hecke aus alten Ästen, stecken Weidentriebe in die Böschung, damit sie später als große Weiden Schatten spenden, den Bach kurvenreicher machen und ihm wieder zu mehr Leben verhelfen. Der Holzheimer Bauhof unterstützt die Kinder, Jonas Benner, Umweltfachmann am Landratsamt kommt manchmal dazu. Er bestätigt, dass der Einsatz der Kinder was bringt für den Bach.
In der Umgebung und im Wasser den Müll sammeln sowie regelmäßig beobachten, was sich am Bach tut: ob es irgendwo Boden in den Bach geschwemmt hat oder das Bachbett ausgetrocknet ist – das sind zusätzliche Tätigkeiten, die helfen, das Gewässer als Lebensraum aufzuwerten.
Auch die Kinder profitieren, nicht nur der Bach
Für die Holzheimer Kindergartengruppe war die Bachpatenschaft auf alle Fälle „eine ganz tolle Sache“, so Jörg Mayer, der Kindergartenleiter. Jeden Donnerstag an die Leibi zu gehen, habe sich gelohnt. „Das sind ja für die Kinder wichtige Erfahrungswerte. Dass sie lernen, mit der Natur wertschätzend umzugehen und die Kreisläufe zu verstehen.“

