Durchwachsene Kritiken für Swifts neues Album
Doch die Streaming-Rekorde können nicht verdecken, dass es auch kritische Stimmen zum Album gibt – sowohl in der Kritikerzunft, als auch bei den Fans. Viele Rezensenten beschreiben das Album als mittelmäßig und selbst Swifties geben zu, dass das neue Album nicht das beste ihrer Karriere ist. Vielleicht ist der Peak Taylor ja auch erreicht und Swift schwebt bald nicht mehr in einer eigenen Sphäre über allen anderen Popstars?
Größer als im vergangenen Jahr, als sie mit einer weltumspannenden Tour Rekordsummen einspielte, sich Städte in „Swiftkirchen“ und ähnlich kreative Neologismen umbenannten und Taylor Swift gleichzeitig im Kino mit ihrem Konzertfilm und auf den Streamingdiensten mit neuem Album präsent war, – größer kann es ja auch nicht mehr wirklich werden.
MAGA-Lager reagiert mit Häme
Die teils lauwarmen Reaktionen auf „The Life of a Showgirl“ freuen, wenig überraschend, das Make-America-Great-Again-Lager in den USA. Swift hatte sich vor den Präsidentschaftswahlen in den USA gegen Donald Trump ausgesprochen. Trump reagierte, indem er „I HATE TAYLOR SWIFT!“ auf seiner eigenen Plattform Truth Social postete. Nun gibt es Häme von Trumps Anhängern, auch wenn die Streaming- und Verkaufszahlen keineswegs zeigen, dass das Album, wie von ihnen herbeigesehnt, gefloppt sei.
Doch auch die Gegenseite nutzt Swifts Albumveröffentlichung: Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien und einer der sichtbarsten Gegner Donald Trumps auf der politischen Bühne, veröffentlichte am Freitag ein TikTok-Video (externer Link), das eine Montage seiner Interaktionen mit Trump zeigt, unterlegt mit Swifts neuem Song „Actually Romantic“. Das Video zeigt Tweets, in denen Trump Newsom angreift, unterlegt mit Songzeilen wie „It’s actually sweet, all the time you’ve spent on me“ (zu Deutsch: „Es ist wirklich süß, all die Zeit, die du mit mir verbracht hast“).
50 Cent feiert Namedropping
Einer freut sich mehr als alle anderen über das neue Swift-Album: US-Rapper 50 Cent bekommt im Song „Ruin the Friendship“ einen Shoutout von Taylor Swift. Und 50 Cent feiert dieses Namedropping auf Instagram (externer Link) mit der ihm eigenen Zurückhaltung: „Sie nennt meinen Namen, deinen nennt sie nicht. LOL.“
Tatsächlich erwähnt Swift noch jemanden (neben ihrem Freund Travis) auf dem Album – wenn auch durch die Hintertür: Im Song „Actually Romantic“ singt Swift „I heard you call me ‚Boring Barbie’/ When the coke’s got you brave“ (zu Deutsch: „Ich habe gehört, du nennst mich ‚Langweilige Barbie‘, wenn der Koks dir Mut gibt“) und weitere wenig schmeichelhafte Zeilen – was sich höchstwahrscheinlich auf Charli XCX bezieht, die mit „brat“ eines der wichtigsten Alben des vergangenen Jahres veröffentlicht hat. Angesichts der Rekorde und medialen Omnipräsenz fragen sich manche, ob Taylor Swift einen solchen Diss-Track tatsächlich nötig hat.