Der angeschlagene Autozulieferer Webasto will bis Jahresende 300 weitere Stellen abbauen. Betroffen sind vor allem Führungspositionen in der Verwaltung, insbesondere an der Unternehmenszentrale in Stockdorf sowie am Standort in Gilching (beides Landkreis Starnberg).
„Kosteneffizientere Organisation“, um Verluste abzufedern
„Nur so bleiben wir wettbewerbsfähig“ – so lässt sich Jörg Buchheim, Vorstandsvorsitzender der Webasto SE, in einer Pressemitteilung auf der Firmenhomepage zitieren. Er erhofft sich vom Abbau eine „schlankere und kosteneffizientere Organisation“. Schon im April hatte der Webasto-Vorstand angekündigt, 650 Stellen in Deutschland abzubauen, im vergangenen Jahr 1.300.
Hintergrund sind finanzielle Schwierigkeiten im vergangenen Jahr. Webasto ist mit einer Milliarde Euro verschuldet. Ende August hatte der Vorstand mit Banken und Autoherstellern ein Rettungspaket in Höhe von zwei Milliarden Euro vereinbart.
Krise der Autozulieferer – und eigene Misserfolge
Der Hersteller von Schiebe- und Panoramadächern hat seit längerem mit schwacher Nachfrage zu kämpfen. Insbesondere das schwache China-Geschäft deutscher Autohersteller macht sämtlichen Zulieferern zu schaffen. Zudem funktionierten eigene Produkte wie Ladesäulen für Elektroautos nicht wie erhofft: Das Minusgeschäft wurde Anfang 2024 wieder verkauft.
Noch im vergangenen Jahr arbeiteten gut 15.300 Menschen bei Webasto – darunter 3.700 in Deutschland. Der neuste Abbau soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden, mit dem Betriebsrat ist ein Sozialplan vereinbart.