Beide Werke verfolgen das Ziel, an die Gräueltaten und Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten zu erinnern, sind aber doch grundverschieden, erklärt Daniel J. Schreiber, Leiter der Städtischen Museen in Landshut: „Fritz Koenig ist Teil der Täternation, er sieht sich konfrontiert mit der großen Schuld und dem Unheil, das hier in Deutschland passiert ist. Dieser Schrecken kommt in seinem Werk zum Ausdruck.“
Der Ausdruck des Leuchters, entworfen von der israelischen Künstlerin Zahara Schatz, sei ein anderer, so Schreiber: „Hier sehe ich eher die Hoffnung, das Gefühl der Bestärkung und den Fortbestand des Volkes Israel im Vordergrund.“
Holocaust-Mahnmal in Berlin
Koenigs Holocaust-Mahnmal ist ein Entwurf, der ursprünglich dafür vorgesehen war, als Gedenkstätte inmitten von Berlin errichtet zu werden. Enge, beklemmende Zugänge sollen an meterhohen Mauern erinnern, die entlang zum Innersten des Mahnmals führen, wo Linien Schienen der Deportationszüge und Berge von stilisierten Knochen Millionen Ermordete symbolisieren sollen. Durchgesetzt als „Denkmal für die ermordeten Juden in Europa“ hat sich später das von Peter Eisenman entworfene Stelenfeld, das vor genau zwanzig Jahren fertiggestellt wurde.
Für Koenig, der auch ein Mahnmal für die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Mauthausen in Österreich errichtet hat, sollte es in diesem Fall beim Entwurf bleiben.