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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Buchkritik: „Monique bricht aus“ von Édouard Louis
Kultur

Buchkritik: „Monique bricht aus“ von Édouard Louis

Uta Schröder
Zuletzt aktualisert 29. Januar 2025 09:23
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Édouard Louis schreibt an einem Werk, das einem Fresko gleichen soll, une œuvre fresque, so nennt er das. Jede Geschichte stehe dabei im Dialog mit den anderen und trage zu ihrem tieferen Verständnis bei. Selbstbewusst verweist er auf Vorbilder wie Proust oder Balzac und deren Roman-Welten.

Inhaltsübersicht
„Gewalt wiederholt sich“Familiendrama als AbenteuergeschichteRetter und Ritter statt KlassenaufsteigerGeschichte eines siegreichen Mutter-Sohn-Teams

Während in Frankreich schon der siebte autofiktionale Louis-Roman erschienen ist, in dem es um einen seiner Brüder geht, lesen wir nun auf deutsch das zweite Buch über seine Mutter. Der Titel: „Monique bricht aus“. Von Monique wissen wir schon, dass sie sich mit über 50 von einem aggressiven, alkoholkranken Partner und aus dem engen Dorf befreite und nach Paris ging. Das war der Band „Die Freiheit einer Frau“. Doch auch in Paris geriet sie an den falschen Mann.

„Gewalt wiederholt sich“

Und schon in dem Moment, in dem sie ihn eines Abends heulend anrief, weil alles wieder da sei, die Beschimpfungen, die Schläge, die Drohungen – schon in diesem Moment habe er gewusst, dass er auch darüber schreiben werde, sagt Louis. „Denn diese Geschichte sagt etwas über die Gewalt – Gewalt wiederholt sich, sie kommt zurück.“

So ist es dieses Telefonat, mit dem „Monique bricht aus“ beginnt: „Es geht wieder von vorne los, sie sagte, unterbrochen von Schluchzern, ich weiß auch nicht, warum mein Leben so scheiße ist, warum ich immer an Männer gerate, die mich nicht glücklich machen, die wollen, dass ich leide, das habe ich doch nicht verdient…“

Familiendrama als Abenteuergeschichte

Dieses zweite Mutter-Buch erzählt also von einem zweiten Entkommen – diesmal als Abenteuergeschichte. Wie sie die Flucht planen, wie Louis von Athen aus, wo er wegen einer Schreibresidenz wohnt, das Taxi bestellt, wie sein Schriftsteller-Kollege und Freund Didier Eribon eingreift. Die Rettung gelingt, und zum Schluss besuchen Mutter und Sohn die Hamburger Theaterfassung des ersten Mutter-Buchs und beide sind glücklich.

Dabei habe er sich immer ein bisschen geschämt über die Freude, sagt Louis im Gespräch mit dem BR. Er habe gedacht, er müsse die harten Geschichten erzählen, so wie in seinen anderen Büchern, um weiter gegen die Klassengewalt zu kämpfen.

Retter und Ritter statt Klassenaufsteiger

„Monique bricht aus“ ist ein kurzer, schlichter Text, weniger fragmentarisch als gewohnt, mehr plot-driven, auf gute Weise stilistisch einfach geschrieben und von Sonja Finck wunderbar ins Deutsche hinübergeschwungen.

Allerdings gehen Abenteuer und Happy End auf Kosten der differenzierten Überlegung, auf Kosten des genaueren Blicks auf gesellschaftliche Zwänge, der die anderen Bücher dieses ungewöhnlichen Autors so überzeugend macht. Seine Darstellung von Monique und ihre eigene Realität? Kein Thema, dass da ein Unterschied sein könnte. Warum sie wieder in die gleiche Situation kam, bleibt offen. Und die Rolle des Autors in dieser Geschichte ist vor allem die des Retters und Ritters, nicht die des Klassenaufsteigers.

In „Die Freiheit einer Frau“ thematisierte Louis die Verachtung, die ihm half, ihn wegkatapultierte in ein anderes Leben, die Mutter aber verletzte und verriet. Nun geht es eher um Rechtfertigung.

Geschichte eines siegreichen Mutter-Sohn-Teams

Genau wie seine Schwester habe auch seine Mutter ihm übelgenommen, dass er ein Buch über seine Kindheit und die Familie geschrieben habe, so heißt es im Text: „Doch paradoxerweise hatte ich das Geld, das wir jetzt für sie ausgeben konnten, nur verdient, weil ich dieses Buch und alle folgenden geschrieben hatte.“

Dieses Buch jedenfalls habe seine Mutter sich ausdrücklich gewünscht, geworden ist es die Geschichte eines siegreichen Mutter-Sohn-Teams. Warum auch nicht? Am Ende ist auch das nur ein Narrativ, das wieder aufgenommen und umgedeutet werden kann. Es ist und bleibt reizvoll, das vielfach bekannte biographische Material und Beziehungsgeflecht immer wieder erweitert und neu angeordnet zu lesen und Édouard Louis dabei in seinen Erkenntnisprozessen zu begleiten. Überraschen wolle er gar nicht, sagt er mit Blick auf das entstehende Roman-Fresko. Sondern immer weiter graben in der Realität, die er untersuche, mit jedem neuen Buch etwas tiefer.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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