Im Sendervergleich räumte die ARD bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises am Mittwochabend in Köln mit acht Preisen am meisten ab. Sechs Preise gingen an das ZDF, fünf an RTL, drei an ProSiebenSat.1, je zwei Preise an die Streamingdienste Apple TV+, Netflix und Prime Video sowie je ein Preis an MagentaTV und Phoenix.
„Ein Mann seiner Klasse“: Preise für Film und Schauspieler
Der Spielfilm „Ein Mann seiner Klasse“, den der BR mit ARD, SWR und Saxonia Media ko-produziert hat, hat als Bester Fernsehfilm den Deutschen Fernsehpreis bekommen. Hauptdarsteller Leonard Kunz wurde zudem für seine Rolle in „Ein Mann seiner Klasse“ als bester Schauspieler geehrt.
Der Film „Ein Mann seiner Klasse“ erzählt von einem zehnjährigen Jungen, der in den 90er Jahren in Kaiserslautern in schwierigen Familienverhältnissen aufwächst. Der Junge muss sich gegen Armut, Gewalt und Vorurteile behaupten und besucht letztlich gegen den Willen des alkoholsüchtigen Vaters das Gymnasium. Der Film ist nach dem gleichnamigen Bestseller von Christian Baron entstanden.
Maria Furtwängler als Beste Schauspielerin ausgezeichnet
„Herrhausen – der Herr des Geldes“ (ARD/Degeto/rbb/SWR/hr/Sperl Film / X Filme) wurde für die Beste Regie (Pia Strietmann) und die Beste Musik (Martina Eisenreich) gewürdigt. Maria Furtwängler wurde für die berührende Darstellung im Filmdrama „Bis zur Wahrheit“ (ARD/NDR/Atalante Film/Nordfilm) als Beste Schauspielerin geehrt.
Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, freute sich: „Die ARD hat mit starken Filmen und herausragenden Persönlichkeiten beim Deutschen Fernsehpreis überzeugen können. Gratulation an Maria Furtwängler und Leonard Kurz für ihre brillanten darstellerischen Leistungen in zwei unter die Haut gehenden Filmen. Und Ina Müller ist einfach die Größte!“ Im Bereich Unterhaltung siegte Ina Müller mit ihrer Sendung „Inas Nacht“. Ihr Glückwunsch gelte aber allen Preisträgerinnen und Preisträgern, die beim Deutschen Fernsehpreis eine Auszeichnung für herausragende ARD-Produktionen erhalten haben, so die ARD-Programmdirektorin.
Jury: Phoenix leistet „wichtigen Beitrag zur Transparenz unserer Demokratie“
Der Preis für die Beste Information bei der parlamentarischen Berichterstattung der Sender ging an Phoenix, der Ereignis-, Politik- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF. Der Sender leiste „einen wichtigen Beitrag zur Transparenz unserer Demokratie“, so die Begründung der Jury.
Weitere Auszeichnungen im Bereich Information/Dokumentation gingen an Bernd Hermes in der Kategorie Beste Kamera für „Roncalli – Macht der Manege“ (ARD/NDR/WDR/SWR/UFA Documentary) und an Silke Fietz in der Kategorie Beste Montage für „Turnen – 60 Sekunden Perfektion“ (ARD/SWR).
Den Fernsehpreis für die beste Dokumentation gewann die ZDF-Produktion „Systemfehler: Der Cum-Ex-Skandal“ über den milliardenschweren Steuerbetrug. Als beste Sportsendung wurde „Penny DEL“ von MagentaTV gewürdigt – eine Berichterstattung über die Spiele der Deutschen Eishockey Liga.
Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlaufs für Quizsendung prämiert
Als beste Unterhaltungsshow siegte „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“ mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. Die Krankenhausserie „Krank Berlin“ von Apple TV+ und ZDF gekürt, die mit insgesamt sechs Nominierungen als Favorit galt, wurde zur besten Dramaserie gekürt. Beste Comedyserie wurde die Netflix-Produktion „Achtsam Morden“.
Komiker Otto Waalkes wurde für sein Lebenswerk mit dem diesjährigen Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises geehrt – das stand bereits im Vorfeld fest. Waalkes habe „Humor und Komik in Deutschland neu erfunden und nachhaltig geprägt“, erklärte die Jury.
Der Deutsche Fernsehpreis wurde zum 26. Mal verliehen, die Branche würdigte zwischen Juli 2024 und Juni dieses Jahres ausgestrahlte Produktionen aus den Bereichen Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport. Der Preis wird gemeinsam von den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern ARD, ZDF, RTL und Sat.1 sowie dem Streaminganbieter MagentaTV der Deutschen Telekom vergeben. Den Preis gibt es seit 1999.
Mit Informationen von dpa